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Brauchtum auf der Insel Föhr

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Das traditionelle Brauchtum wird auf Föhr überaus gepflegt und an die nächsten Generationen weitergegeben.

Die Friesinnen in ihren schönen Festtagstrachten zeigen sich noch heute als Botschafterinnen ihrer Heimat. Die Tracht besteht aus

Die Tracht wird von einer Generation zur anderen weiter gegeben. Sie hat einen beachtlichen Wert von ca. 5.000,00 €. Die Föhrer Tracht ist nach 1800 entstanden und wird nur noch zu Hochzeiten, anderen Familienfesten, Heimatfesten, Treffen mit anderen Trachtengruppen oder auch für Touristen getragen. Fast alle Mädchen lassen sich heute noch in ihrer Tracht konfirmieren. Das Anlegen der Festtagstracht erfordert viel Zeit und ist allein nicht zu bewältigen. Trachten für Männer gibt es nicht.

Beim Biikenbrennen werden am Abend des 21. Februar auf den Inseln große Feuer angezündet. Dafür sammelt man schon Wochen vorher Äste, Strohballen und die ausgedienten Weihnachtsbäume. Jedes Dorf möchte die größte Biike haben. Mit der Strohpuppe "Peter" wird der Winter verbrannt. Die Feuer galten Mitte des 17. Jahrhunderts als Abschiedsfeuer für die zum Walfang fahrenden Seeleute. In heidnischer Zeit wurde dadurch die Vertreibung des Winters symbolisiert.

Am Himmelfahrtstag wird beim Rund-Föhr von alt und jung die Insel umwandert, immerhin sind 36 km zu bewältigen.

Beim Ütj to keeren sind auf Föhr die Pfingstwagen unterwegs. Auf mit Ästen und Zweigen geschmückten Wagen fahren die Einheimischen um die Insel. Am Abend trifft man sich dann zum Tanz. Am Pfingstsonntag ist Westerland-Föhr unterwegs und am Pfingstmontag Osterland-Föhr.

Vier Vereine tragen das Ringreiten aus, bei dem eine Schnur zwischen zwei Pfosten gespannt wird, in dessen Mitte ein Ring hängt. Dieser Ring muss im Galopp mit einer Lanze aufgespießt werden, was große Geschicklichkeit und viel Übung voraussetzt. Der Gewinner oder die Gewinnerin ist dann der Ringreiterkönig bzw. -königin. Mit dem anschließenden Festzug werden die Sieger gebührend gefeiert. Seinen Ursprung hat dieses Reiterspiel wahrscheinlich im Mittelalter.

Auch zum Brauchtum der Insel rechnen darf man den Wyker Herbstmarkt im Oktober. Er hat seinen Ursprung im Jahr 1710.

Am 21. Dezember beim Thamsen (der Name kommt vom Apostel Thomas) verstecken Kinder und Jugendliche alles Drehbare, was draußen zu finden ist (Fahrräder, Ackergeräte u.a.). In der germanischen Zeit hatte man die Vorstellung, dass zur Wintersonnenwende alles was drehbar war oder Rad hieß, still stehen sollte.

Der ursprüngliche Föhrer Weihnachtsbaum wird aus Holz geschnitzt und mit Gebäck und Tierfiguren behängt. Tierfiguren und Gebäck sind mit roter Glasur umrandet.

Der Silvesterbrauch Ütj tu kenknin hat eine uralte Tradition. Am Silvesternachmittag zieht eine Gruppe maskierter Kinder von Haus zu Haus. Sie tragen eingeübte Lieder vor und bekommen dafür Süßigkeiten oder manchmal auch etwas Geld. Die Erwachsenen üben am Abend diesen Brauch für ein Paar Schnäpse oder Punsch aus. In Wyk wird dieser Brauch Rummelrotje genannt.

Hualewjonken Olersem ist ein Verein konfirmierter, unverheirateter Männer, die noch nicht das 30. Lebensjahr erreicht haben. Verlobt sich einer der Männer oder wird 30 Jahre alt, scheidet er aus dem Verein aus, wird aber Ehrenmitglied. Ihren Ursprung hat die Vereinigung wahrscheinlich um 1800. Wenn zur Walfangzeit die Föhrer Seefahrer heimkehrten, trafen sich die unverheirateten jungen Männer täglich im Dorf, und zwar abends zwischen fünf und sieben Uhr, also im "Halbdunkeln".
 

Föhrer Tracht

Das Biikenbrennen
Der Föhrer Weihnachtsbaum

Das Bild Föhrer Tracht wurde mit Erlaubnis der Verfasserin aus der Website www.my-insel.de übernommen.

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Else Laufenberg, März 2004