Wegbeschreibung vom Friedrich-Degeler-Platz
über den Galgenberg, Naturfreundehaus am Hahnenschnabel, Waldfriedhof und
wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Wanderzeit ungefähr 2 - 3 Stunden. Der Weg ist bis auf den Pfad zur Aussichtsplattform
des Ottilienberges kinderwagenfreundlich.
Vom Friedrich-Degeler-Platz (Rathausplatz)
führt der Weg an einem Blumengeschäft vorbei zur Hauptstraße
und weiter nach Norden zum Eugen-Jaekle-Platz.
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Der
nun folgende Rundwanderweg vom Naturfreundehaus um den Hahnenschnabel und Waldfriedhof
wurde von Martin Schlierer, Oberförster a. D. begleitet. Nachfolgend seine
Informationen:
"Der
Ausblick zeigt im Vergleich zu 1945 ein komplett verändertes Bild. Wo sich
heute eine ausgedehnte Industrielandschaft erstreckt, war damals noch grüne,
unbebaute Fläche. Das Naturfreundehaus selbst war 1945 der sog. Landeplatz
der amerikanischen Besatzungstruppen, die ihre Stellung gegen die abrückenden
deutschen Soldaten durch Schusswechsel verteidigen mussten.
In den bis zu 150 Jahre alten Bäume stecken jetzt noch Granatsplitter
aus der damaligen Zeit, die in die Bäume eingewachsen sind.
Früher war der Hahnenschnabel
ein reiner Wirtschaftswald. Es wurden nur Fichtenmonokulturen gepflanzt. Diese
Bäume sind nicht ideal für den vorhandenen Kalkuntergrund. Die "Flachwurzler"
können nicht in die Spalten des verkarsteten Bodens eindringen und finden
nicht genügend Halt. Der Baum wird "rotfaul" und stürzt
um, wenn er nicht gefällt wird.
Heute
ist der Hahnenschnabel einer der beliebtesten Erholungsplätze mit vielen
schönen Wanderwegen. Aus Kostengründen wird dieser Waldteil nach den
Stürmen Lothar und Wiebke nicht mehr aufgeräumt. Die abgestorbenen
Stämme und Äste bleiben liegen. Die Verrottung kann bis zu
20 Jahr dauern. Der Wald soll sich durch Schösslinge selbst verjüngen.
Im zu dicht gewachsenen Wald sucht der Förster nach einer Wachstumszeit von 10 bis 15 Jahren besonders gut gewachsene Bäume aus - sie werden freigestellt, d. h. weniger gesunde und zu dicht stehende dünne Bäume oder Schösslinge, wenn diese 1 m hoch gewachsen sind, werden abgeholzt, um Licht und Luft zu schaffen.
Es kann ein besonders kräftiger Jungbaum stehen bleiben, dafür wird ein alter Baum abgesägt. Es bleibt nur alle 10 m ein Baum stehen, deshalb fehlt hier auch das Unterholz. Ein großer Baum wird erst gefällt, wenn es sich finanziell lohnt. Ideale Bäume für diesen Boden sind Rotbuche, Eiche, Hain- oder Hagenbuche, Kirsche, Linde, Feldahorn, Mehlbeere, Lärche. Sie können mit ihren Wurzeln in die Karstspalten eindringen. Das Holz der Lärche ist sehr gut, zurzeit aber nicht gefragt. Ein besonders geschätzter Baum, der zur Familie der Birken gehört, ist die Hainbuche. Sie wächst sehr langsam und hat sehr zähes Holz.
In einem großen Gebiet
am Nordhang siedeln Dachse. Ein anderes Gebiet wird von den Hasen bevorzugt
daher "Haseneck".
Der Nistkasten links ist nach Süden gerichtet. Es ist zu sonnig,
denn der ideale Platz dafür ist die südöstliche Richtung. Außerdem
müssten Äste an den Bäumen zum Landen und Starten der Vögel
vorhanden sein.
Der Waldfriedhof ist erweiterungsfähig.
Ein sehr großes Areal ist heute umzäunt.
Der Gemeinderat beschloss anfangs, den uneingezäunten Wald nur leicht auszulichten
und die Gräber dazwischen anzulegen. Das war aber nicht umsetzbar, da Hasen
und Rehe die Blumen von den Gräbern wieder abräumten. Besser wäre
gewesen, von Anfang an größere Parzellen mit Gräbern waldparkartig
zusammen zu fassen.
Hinter dem Naturfreundehaus führt
ein breiter, geschotterter Weg in Richtung Norden. Nach circa 300 m, an einer
leichten Linkskurve, wird der Schotterweg verlassen und scharf links in einen
Fußweg abgebogen. (Später mündet er wieder in den vorher verlassenen
Schotterweg ein). Wie in den Ausführungen von Martin Schlierer schon hingewiesen,
ist dieses Waldstück nach den Stürmen Lothar und Wiebke naturbelassen.
Der Fußweg führt am Zaun des Waldfriedhofes entlang und mündet
kurze Zeit später wieder in den vorher verlassenen Schotterweg ein, der aus
dem Wald führt und den Blick auf das Wohngebiet "Zanger Berg" lenkt.
Am Zaun des Waldfriedhofes entlang geht es weiter bis der Haupteingang des Friedhofes
erreicht ist.
Dort befindet sich eine Bushaltestelle mit regelmäßigen Verbindungen
zur Innenstadt. Wer sein Auto am Naturfreundehaus geparkt hat, folgt der Straße
in Richtung Osten und erreicht den Parkplatz nach ca. 500 m.
Vom Haupteingang des Friedhofes kann noch eine 7 km lange Wanderung über den Badweg bis zur Innenstadt angehängt werden.
Der anschließend
beschriebene Weg führt direkt zur Innenstadt zurück .
Vom
Eingang des Waldfriedhofes (Blumengeschäft) führt ein schöner
Weg den Berg zur Innenstadt hinab, immer mit Blick auf das Schloss Hellenstein
und die Weststadt. (Bei Föhnwetter ist die Aussicht bis zu den Alpen möglich).
Nach ungefähr 50 Metern steht rechts in der Wiese das Rommeldenkmal. Es
wurde zu Ehren von Feldmarschall Erwin Rommel
errichtet. Weiter den Berg hinunter wird das Wohngebiet "Galgenberg"
passiert. (Dort soll im Mittelalter ein Galgen gestanden haben. Doch die Hinrichtungen
wurden hauptsächlich hinter dem Totenberg vollstreckt).
Kurz nach der Kreuzung steht links ein Haus aus Sandsteinquadern, das ehemalige
Schafhaus (wurde 1938 von der Stadt übernommen
und zu Wohnungen ausgebaut). Auf der anderen Seite der Straße ist das
Freizeitbad Aquarena zu sehen, dessen Besuch sich lohnt. Außerdem
ist die dortige Gastronomie zu empfehlen.
Der Weg führt weiter die Bergstraße hinab. Auf der rechten Seite
fällt ein Jugendstilgebäude ins Auge, die Bergschule.
Die Bergstrasse mündet in den Eugen-Jäckle-Platz ein, diesen gilt
es zu überqueren und in die Hauptstrasse einzubiegen. Nach Erreichen der
Christianstrasse (links einbiegen) ist der Friedrich-Degeler-Platz erreicht, der
Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Text: Christa Miola, Ursula Ehrhart
Fotos: Ingeborg Buchstor, Christa
Miola, 2004
Skizze: Fritz Determann
www.Naturfreundehaus-Heidenheim.de | www.heidenheim.de
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