Alfred Mahlau ( 2002 )

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Der Auslöser

Erste Schritte

Erster Entwurf

Ort Mahlau

Erster Besuch in der Heimat

Zufallsprodukte für die Chronik

Das Endprodukt
( vorläufig )

 

Die MarienburgDie Stadt Marienburg ( polnisch : Malbork ) an dem Fluss Nogat gelegen ist seit 1276 Stadt und von 1309 bis 1457 Hauptsitz des Deutschen Ritterordens gewesen .
Die Stadt hat ungefähr 30 000 Einwohner und ist ein bedeutender Bahnknotenpunkt .
Das gleichnamige Schloss ( die Burg ) wurde ebenfalls 1276 als Komturschloss mit Wehranlage des Deutschen Ritterordens gegründet . Ursprünglich im Stil der Backsteingotik gebaut wurde es mehrfach zerstört ( durch Kriege und einen Großbrand im Jahr 1959 ) , aber immer wiederhergestellt .
Heute ist die Stadt ein lohnendes Touristenziel und erinnert mit seinen vielen von Säulen gestützten , offenen Promenadengängen an der Straßenseite der Häuser  ein  wenig an Städte wie Bologna oder Bozen .

Das Markttor in ElbingEin Wahrzeichen der Stadt Elbing ist das Markttor .
Heute sieht das 1319 erbaute , im 15. Jahrhundert aufgestockte , im Zweiten Weltkrieg Anfang 1945 beschädigte Elbinger Markttor nach seiner historisch orientierten Wiederherstellung aus .
Deutlich zu erkennen ist , dass die ursprünglich vorhandene Uhr noch fehlt . Auch fährt heute keine Straßenbahn mehr durch das Tor .

Elbing ( polnisch Elblag ) wurde im Jahre 1237 vom Deutschen Orden gegründet , liegt am Elbingfluß und entwickelte sich  zügig  zum ersten Seehafen "Altpreußens" ( bis zum Frischen Haff sind es 10 km ) . Die Hansestadt hat heute wieder über 100 000 Einwohner , hat viele Sehenswürdigkeiten ( Nicolaikirche - 13. Jh., Rathaus , Post , Krankenhaus u.a. ) und wird zügig nach alten Vorlagen saniert . Früher war Elbing bedeutender Standort für den Schiffsbau und die Schwerindustrie .
Schon 1543 hatte die Stadt  ein Gymnasium , eine Bildungsstätte von Ruf ( heute ein Museum ).

Heute verfügt Elbing über eine gute Infrastruktur und ist dadurch Ausgangspunkt vieler Ausflüge. Von hier aus geht es sowohl an das Frische Haff mit seinen weißen Sandstränden als auch mit den Schiffen durch den Drausensee über die sog. Rollberge ( s.u. ).
Wer die Schönheiten Westpreußens auf kurzen Wegen erkunden möchte , sollte sich Elbing als seinen Ausgangspunkt wählen .    

Storchennester überallDer DrausenseeNur 5 km südlich von Elbing liegt der Drausensee . Ein nur ca 2,5 m tiefer See , der schon vor  über 300 Jahren für Vogelkundler aus aller Welt interessant war .
Treffpunkt der Vogelkundler und kultureller Mittelpunkt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war der im Jahre 1700 erbaute Krug " Drei Rosen " ( auf obigem Bild zweites Gebäude von links mit seinen Bootshäusern ). 
Das Seeufer ist mit Schilf und Binsen bewachsen , in dem sich zahlreiche Wasservögel sichtlich wohl fühlen .
Jeder Bauer um den Drausensee hatte so ein Stückchen Seeufer - das sog. Kampenland - zur "Bewirtschaftung" ; d.h. wenn der See im Winter zugefroren war , wurde auf der Eisfläche das Kraut geschnitten , danach getrocknet und so aufbewahrt , dass die Ernte mehrerer Jahre zur Dacheindeckung reichten .
Der heute nur noch gut 10 qkm große See war früher fünf mal so groß . Er verlandet immer mehr , weil er nur 0,3 m über Normal Null liegt und somit nur sehr langsam Richtung Frisches Haff abfließen kann . Aus Naturschutzgründen war und ist heute noch jegliche touristische Nutzung des Sees verboten ( Ausnahme die Durchquerung mit den beiden Ausflugsbooten zu den Rollbergen ) .
Westlich des Drausensees erstreckt sich die  volkstümlich genannte Drausenniederung ( offiziell : Marienburger Werder ) . Dieses Werder wurde nach der Eindeichung durch den Deutschen Orden im 13. Jh. vorwiegend von Holländern und Schweizern besiedelt und erst nach dem Ersten Weltkrieg durch feste Strassen erschlossen .
Auch heute noch ist die Niederung ( meist unter oder nur wenige Meter über Normal Null ) fast in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten , weil hier der Zweite Weltkrieg keine großflächigen Zerstörungen anrichtete und die "zwangsumgesiedelten" Polen keine Mittel zur Verbesserung bzw. Instandhaltung hatten . Hier in diesem fruchtbaren Schwemmland lebt der Mensch noch mit und von der Natur . 
Hier kann man Natur pur erleben .

In einem der SeenEin Naturerlebnis besonderer Art ist eine Schiffsfahrt mit den Ausflugsdampfern vom Elbinger Hafen aus auf dem schmalen Elbingfluß durch den Drausensee und den Oberländischen Kanal über die Rollberge in die Oberländische Seenplatte .
Dieses ca 30 km südlich von Elbing gelegene Hochland mit seinen zahlreichen Seen , Wäldern und reichen Landwirtschaft hatte keinen direkten Zugang zu der über 100 m tiefer gelegenen Hafenstadt Elbing . 
Der Bau eines  Kanals - Oberländischer Kanal genannt - mit der Konstruktion von 5 geneigten Eben zur Überwindung der Höhenunterschiede sollte hier Abhilfe schaffen .
Die Idee zum Bau existierte zwar schon 1825 aber mit dem Bau des Kanals und der Rollberge konnte erst 1844 begonnen werden .
Nicht die Argumente wirtschaftlicher Natur , sondern die Feststellung des Baumeisters Steenke , dass niemand in der Welt über eine solche Baumaßnahme verfügen wird , überzeugte den preußischen König . Er gab sein OK für dieses noch heute in Europa einmalige Werk .

Begegnungsverkehr auf dem RollbergAm 28. Oktober 1860 wurde das gesamte Bauwerk eingeweiht . Und so funktioniert das ganze :
Auf jedem Rollberg wurden zwei Gleiskörper gelegt . Sobald ein Schiffswagen bergauf gezogen wird , fährt gleichzeitig ein zweiter nebenan talwärts . Beide Schiffswagen werden durch starke Drahtseile , die über gewaltige Seilräder laufen , miteinander verbunden , sodass der talwärts fahrende mit seinem Gesamtgewicht den bergauf fahrenden ziehen hilft . Die eigentliche Zugkraft aber gibt eine Wasserturbine her , die auf jeder Ebene in einem Maschinenhaus betrieben wird . Die nötige Kraft liefert das von den Seen abgeleitete überschüssige Wasser oder ein auf die Schaufelräder der Turbine gelenkte Bach .
Vom Frischen Haff aus ist durch den Bau ein Schifffahrtsweg von insgesamt 195 km - davon 41 km Kanalbau - entstanden . 

Das ehemalige Westpreußen und das ehemalige ostpreußische Masuren sind heute polnisch . Polen wird touristisch immer interessanter . Wer aber nach Polen reist , sollte sich die einmalige Fahrt über die Rollberge nicht entgehen lassen .
Warum man grundsätzlich mit zwei Schiffen losfährt sollte sich bald zeigen . Wir auf dem ersten Schiff blieben wegen Verlandung stecken . Das hinter uns fahrende zweite Schiff stellte sich quer , sodass der Kanal jetzt aufgestaut werden konnte . Beide Schiffe wurden mit einem starken Seil verbunden . Sobald genügend Wasser unter dem Kiel unseres Schiffes war , konnten wir weiterfahren . Das zweite Schiff im Schlepptau konnte so auch die Hürde nehmen . 
Wer will kann während der Fahrt auf dem Rollberg das Schiff verlassen ( abspringen ) , um z.B. obige Aufnahmen zu machen .

 



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