Die ersten Schritte waren eigentlich
schon 1967 getan . Aber nur eigentlich , denn Studienabschluss , Einstieg
in den Beruf , Heirat und Familie , "Häusle" bauen sowie weitere
( sportliche ) Aktivitäten standen erst einmal im Vordergrund . Ganz
aus den Augen verloren habe ich das Thema Genealogie aber nicht .
Es sollte aber noch bis Weihnachten
1982 dauern . Personalcomputer und Internet waren bei mir noch nicht
vertreten . Also schrieb ich Briefe an die direkte Verwandtschaft
- Onkels und Tanten - mit der Bitte , mir doch Daten ihrer Familien mitzuteilen
. Neben den "belegbaren" Daten bat ich auch um Namen und Daten weiterer
Verwandter aus dem Gedächtnis heraus. Als "Lohn" dafür versprach
ich allen eine Ahnentafel .
Es dauerte aber fast zwei Jahre , bis
ich einiges Datenmaterial in den Händen hielt . Überraschend
meldete sich auch ein Cousin aus Norddeutschland mit dem Angebot , mich
bei dieser Arbeit zu unterstützen . Er hatte - der Nähe wegen
- relativ gute Kontakte zu allen Verwandten aufrecht erhalten können
. Außerdem ist er 10 Jahre älter als ich , musste als Zwangsarbeiter
noch ein paar Jahre in Polen verbleiben und hat somit auch noch mehr Erinnerungen
an unsere Heimat Westpreußen , die ja nach 1945 polnisch wurde .
Er wusste auch von einem Cousin in Polen , der dort geblieben ist , zwangsläufig
polnischer Staatsbürger wurde und dessen Adresse er auch
hatte . Beide Cousins wurden für mich noch sehr wertvoll .
Über meinen "polnischen" Cousin
an die Kirchenbücher zu kommen , war nicht zu denken . Alles
deutsche Schriftgut haben die Polen vernichtet bzw. so verwahrt , dass
dem nicht beizukommen war .
Als nächstes stöberte ich
nach Büchern über Westpreußen - insbesondere aber nach
solchen aus der Gegend um meine Geburtsstadt Elbing . Ich bekam
einen Tipp , mal im Haus der Heimat des
Landes Baden - Württemberg in Stuttgart nachzusehen .
Hier wurde ich
fündig . Hier gab es sogar ein Buch über den Kreis Stuhm mit
einer Kurzbeschreibung eines Ortes namens
Mahlau
ganz
in der Nähe von Marienburg .
Ich besorgte mir umfangreiches Kartenmaterial
- u.a. beim Institut für Angewandte Geodäsie in
den Maßstäben 1:100 000 ( TK 100 ) und 1:25 000 ( TK 25 )
- aus denen auch nebenstehender Kartenausschnitt stammt .
Jetzt hatte ich
genügend Material , um mit einer ersten Ahnentafel samt Informationen
über Land und Leute zu beginnen .
Die erhaltenen Daten , die allerdings
nur bis zu der Ebene meines Ur- Großvaters zurückreichten ,
wurden nach Familien zusammengestellt , sortiert
, auf Plausibilität überprüft und als einfache "Strichzeichnung"
zu Papier gebracht . Die
hieraus entstandenen Fragen konnten nur teilweise telefonisch oder per
Brief geklärt werden .
Trotzdem wollte ich mit diesen Daten
eine erste Grundlage schaffen .
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