Vorwort zu meinen kleinen Spezialitäten

Seit 1953 schreibe ich in dieses Büchlein Rezepte, die ich gesammelt habe, auch weil ich selbst noch kein Koch- oder Backbuch besaß. Bald reichte es mir nicht mehr, Rezepte nur zu sammeln. Vielmehr reizte es mich, selbst auszuprobieren, wie Geschmackskombinationen harmonieren. Die Geduld meiner Testesser (meine Familie und Freunde), sowie ihre Lust zu genießen, gaben meiner Phantasie immer neue Impulse.

Die Seiten in diesem Büchlein sind teils arg mitgenommen. Das kommt daher, daß einige Sachen besonders beliebt waren, und immer wieder genutzt wurden. So z. B. der Goldkuchen, den meine Kinder liebten. Manchmal hat mein zehnjähriger Holger diesen Kuchen gebacken, als Überraschung für mich, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam.
Gibt es was Schöneres als frischen Kuchen und Kaffeeduft zu riechen, wenn man müde ankommt? Da kommt man erst richtig heim!

Wer gerne kocht und bäckt, und auch genießt, wird Spaß an dem einen oder anderen Rezept finden.
Ich jedenfalls wünsche Ihnen Spaß und Genuß!
Elvira Muschler

Hier folgen noch einige Anmerkungen zu einzelnen Gruppen

Beilagen: Immer, wenn ich zu Fondue oder Fisch einlade, habe ich die besten Einfälle für Dips, die ich selbstverständlich alle selber mache.

Eingemachtes: Die Rezepte sind z. T. aufwendig in der Herstellung.
Der Zigeunersalat (Rezept von einer Ungarin) schmeckt im Winter besonders zu Bratkartoffeln.
Das Stäffeles-Gsälz (Name stammt von einer Stuttgarter Hausfrau) ist ein Relish schwäbischer Art.

Gemüsegerichte: Die Rezepte stammen aus der Zeit um 1982.

Alkoholfreie Getränke: Die Rezepte habe ich für meine Kinder entwickelt, aber auch bei vielen Erwachsenen kommen sie gut an.

Kuchen: Die Rezepte sind ein Sammelsurium aus dem Haus der Familie, oder von Kolleginnen. Der Goldkuchen stammt von einer Wienerin. Beim Wiener Napfkuchen hat mein Ehemann geschrieben, während ich die Zutaten beimischte.

Suppen: erwärmen mein Herz an tristen Regentagen! Die Lust darauf fördert immer wieder neue Suppenideen zu Tage.

Torten: Diese Leckerei muß manchmal sein! Das Rezept für die Jens-Torte stammt von meiner Nichte, die Konditorin ist.

Weihnachtsgebäck: Hier sieht man am deutlichsten die Veränderungen, die sich im Lauf der Zeit ergaben. Aus einem Backbuch von 1927 habe ich das Rezept für Makronen entnommen; die Menge der Nüsse und Mandeln habe ich verdoppelt. Dieses Buch wurde von 3 Frauen bearbeitet und im Selbstverlag herausgebracht: E. Wundt, A. Rothmund und M. Künzler.
Einige Rezepte stammen aus dem "Ratgeber", den ich in den sechziger Jahren für ein Jahr abonniert hatte.
Das Rezept für die Mandel-Honig-Kuchen habe ich oft weitergegeben.

Rezepte von meiner Großmutter: Quarkhörnle  Haferflocken-Brötchen  Kuchenboden
Diese Rezepte zeugen von großer Sparsamkeit, sind aber trotzdem lecker.

Während man heutzutage auf möglichst fettarme und schnelle Zubereitung Wert legt, spielte früher Zeit keine so große Rolle, und Fett war wichtig, "um zu Kräften zu kommen".
Interessant sind die Sparvorschläge. Altes Backfett wurde gereinigt, und Butterschmalz daraus hergestellt.
Quark wurde selbst hergestellt; das dabei anfallende Milcheiweiß verwendete man im Pfannkuchenteig oder für Bratkartoffeln. Mit der Molke wurden Naturschwämme gereinigt.


Alle Unterlagen von Elvira Muschler.
Seiten im Januar 2001 erstellt von Oskar Söhnle zurück