SAH besuchte Müllheizkraftwerk

Seniorenakademie besuchte unterLeitung des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs das Müllheizkraftwerk im Ulmer Donautal

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Am Schwenkparkplatz in Mergelstetten hat sich eine 20-köpfige Gruppe von der Seniorenakademie  unter Führung von Viktor Wagner eingefunden, umgemeinsam mit dem Kreisabfallwirtschaftsbetrieb eine Informationsfahrt ins Ulmer Müllheizkraftwerk zu unternehmen. Bereits auf der Fahrt ins Donautal wird den Teilnehmern erläutert,  was der Kreisabfallwirtschaftsbetrieb aktuell im Blick auf Müllvermeidung, Klima- und Umweltschutz macht. Und dass dieser seit Jahrzehnten Garant sei für eine zuverlässige und umweltorientierte Abfallentsorgung und Wertstoffvermarktung. Diese Dienstleistung kommt rund 55 000 Haushalten und etwa 5000 Betrieben zugute. Als der Bus kurz darauf am Biokompostwerk in Mergelstetten vorbeifährt, fehlt auch nicht der Hinweis darauf, dass der Kreisabfallwirtschaftsbetrieb hier beispielhaft einer Kreislaufwirtschaft den Weg geebnet hat. Sozusagen vom Apfelbutzen aus der Biotonne zum Frischekompost als Dünger für den Apfelbaum. Als bürgerfreundlicher Service wurde zudem auf die 17 Wertstoff-Zentren in den Kreisgemeinden hingewiesen, die für eine getrennte Sammlung von Wertstoffen bereitstehen.  Als Miteigentümer des Ulmer Heizkraftwerkes habe der Landkreis Heidenheim auch eine verantwortungsvolle Lösung für die thermische Entsorgung des Restmülls aus dem Landkreis Heidenheim auf den Weg gebracht. Deutlich gemacht wurde aber auch, dass für die immer mal wieder umstrittene Entsorgung und Abfuhr der Verpackungsabfälle über den Gelben Sack und deren Verwertung und Vermarktung die Dualen Systeme, also die Privatwirtschaft zuständig ist. Im Blick auf die beiden Systeme Gelber Sack oder Gelbe Tonne wurden kurz die Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems aufgezeigt. 

H. Brugger mit der SAH-Gruppe

Und dann war die Besuchergruppe auch schon angekommen im Donautal, wo den Teilnehmern – nach einem  gut gemachten Informationsfilm –  bei einem Rundgang das Müllheizkraftwerk gezeigt wurde. „Wir haben hier eigentlich einen perfekten Standort im Donautal. Und können auch einige Großkunden zuverlässig mit Strom versorgen“, erläuterte Helmut Brugger vom MHKW den Gästen aus Heidenheim.

Müllbunker

Auch, dass eine Tonne Abfall  rund 300 Liter Heizöl ersetze. Der ankommende Müll aus dem Landkreis Heidenheim wird, bevor er in die Verbrennung kommt, im Bunker gemischt. Denn je homogener der Müll ist, desto optimaler verläuft die Verbrennung. Das Bunkervolumen beträgt 5.800 Kubikmeter. Und mit so einem vollen Bunker kann das MHKW etwa fünf Tage geheizt werden“. Über einen Einfülltrichter kommt der Müll dann auf den Verbrennungsrost. Dabei wird der gesamte Vorgang online von der Leitwarte, dem „Gehirn“ des Werkes überwacht.

Leitwarte

Die eigentliche Verbrennung erfolgt in der Brennkammer, wobei Temperaturen von 900 bis 1.100 Grad über dem Rost gemessen werden. Anschließend fällt die zurückgebliebene Schlacke, also der  Rest des ausgebrannten Mülls, durch einen Fallschacht in den so genannten Kettenentschlacker. Dort wird diese in einem Kettenbad abgekühlt und kommt über einen Kettenförderer zu den Containern für den Abtransport. Anschließend wurde der Containerbahnhof in Augenschein genommen, wo die Transportbehälter mit der Schlacke zum Abtransport bereitgestellt sind.

Die Abluftwerte der Anlage werden ständig gemessen und ausgewertet.  Und zwar bevor diese in den 91 Meter hohen Schornstein kommen. Eine mehrstufige Rauchgasreinigung sorgt dafür, dass die Emissionen deutlich unter den genehmigten Grenzwerten liegen. Diese gelten gerade auch für die Emissionswerte von Dioxinen und Furanen. Stickoxide werden wiederum in die Bestandteile Stickstoff und Wasser zerlegt. Und zwar, indem Ammoniak zugegeben wird. Ein Elektrofilter scheidet über 99 Prozent aller Staubpartikel ab. „Und eine dreistufige Nasswäsche wäscht gasförmige Schadstoffe aus. Zum Schluss kommt noch unser „Polizeifilter“, also ein Gewebefilter zum Einsatz, der als letzte Reinigungsstufe dafür sorgt, dass das Rauchgas sauber gereinigt ist.“   

Schlussendlich waren alle Teilnehmer sehr beeindruckt von den vielen, gut aufbereitetenInformationen, die bei dieser Ausflugsfahrt vermittelt wurden. Anerkennung zollten die Teilnehmer aber auch der verantwortungsvollen und guten Arbeit des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs Heidenheim in Sachen Müll.