Giengen-Sachsenhausen, ein Dorf der Ostalb verändert sich

Heidenheimer Zeitung 28.2.2001

Kurs-Projekt am Margarete-Steiff-Gymnasium

Ein Dorf auf der Alb verändert sich - Sachsenhausen rückt in den Mittelpunkt einer Studie
Zusammenarbeit mit Seniorenakademie

GIENGEN. Universitäten und Hochschulen klagen vermehrt über die mangelnde Studierfähigkeit in Hörsälen. Mit einem neuen Seminarkurs wollen Schüler und Lehrer am Margarete-Steiff-Gymnasium diesem Manko zu Leibe rücken und das selbstständige, forschende und fächerverbindende Lernen fördern
Von unserer Mitarbeiterin Sylvia Schmid

"Sachsenhausen - ein Dorf der Ostalb verändert sich" heißt das Projekt-Thema, das vom Land mit Fördermitteln in Höhe von 10 000 Mark unterstützt wird und bereits Ende des vergangenen Schuljahres von den betreuenden Lehrern Gerhard Appel und Helmut Kauffmann vorgestellt wurde. In Kooperation mit Vertretern der Seniorenakademie Heidenheim wird das Projekt zum Dialog der Generationen, was Teamfähigkeit und soziale Kompetenz der Schüler stärken soll. Drei Schülerinnen und ein Schüler haben den Kurs belegt. Für die Zwölftklässler ist die Teilnahme am Seminar zunächst freiwillig, doch auf Antrag kann die jeweilige Arbeit auf den Gesamt-Notenschnitt im Abitur angerechnet werden. Wissenschaftliches und methodisches Arbeiten soll aber nicht nur zum Selbstzweck dienen, die Ergenisse sollen auch Dritten von Nutzen sein.
Entscheidend für die Wahl des Arbeitsgebietes waren mehrere Gründe: So rückt der ländliche Raum politisch und raumplanerisch, aber auch wirtschaftlich immer mehr in den Mittelpunkt, nicht zuletzt auch durch den massiven Strukturwandel in der Landwirtschaft.
Giengen mit seinen Teilorten zählt zu diesem Gebietstyp und ist zugleich vertrauter Lebensbereich der Schüler. Das Thema "Landwirtschaft" ist durch den BSE-Skandal zudem hochaktuell und von besonderer politischer Relevanz. Im Laufe des ersten Schulhalbjahres arbeiteten sich die Schüler ein, machten sich mit unterschiedlichen Methoden der Recherche, der Materialstrukturierung und Auswertung sowie den Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut.
Die persönlichen Arbeitsfelder sind formuliert: Zwei Arbeiten beschäftigen sich direkt mit der Landwirtschaft. Ein Schwerpunkt soll der Flurneuordnung gelten, ein zweiter dem Bereich der landwirtschaftlichen Produktion im Dorf unter den heutigen ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen der Landes- und EU-Politik im Spannungsfeld zu Ökologie und Ethik.
Die beiden anderen Themen befassen sich mit dem Rollenwandel der Bäuerin und mit der Bedeutung der Vereine für die Lebendigkeit und Überlebenskraft eines Dorfes. Die Arbeitspakete sind geschnürt, Meilensteine gesetzt und die Planung abgeschlossen. Die jetzt ansetzende Realisierungsphase zwingt zum Schritt aus der Schule heraus: Gespräche und Interviews mit Zeitzeugen, die Zusammenarbeit mit Betroffenen und Experten vor Ort stehen auf dem Plan, begleitet von weiteren intensiven Recherchen.
In dieser Arbeitsphase versprechen sich dei Schüler und Lehrer auch wertvolle und interessante Anregungen durch die regelmäßige Mirarbeit der Senioren. Projektabschluss ist im Juli.Geplant ist ein Kolloquium, bei dem die schriftlichen Arbeiten öffentlich vorgestellt und diskutiert werden sollen. Interessante Inhalte sollen auf einer multimedialen CD visualisiert, die Arbeit an die Dorfgemeinschaft Sachsenhausen übergeben werden.

Die Projektgruppe des MSG bei der Arbeit:

sitzend, links nach rechts: Elisa Pflug, Ines Arndt, Sabine Mühlbacher, Thomas Weisschedel, Herr Appel
stehend, links nach rechts: Frau Wegerhoff, Frau Striebel, Herr Erb, Herr Kauffmann

Hans-Martin ERB; 27.12.02

Projektbeschreibung | Zeittafel Sachsenhausen | aktuelle Daten und  Luftaufnahme Sachensenhausen |
Heidenheimer Zeitung 24.7.01  und Abbildung CD ROM | Heidenheimer Zeitung 24.1.02 und Übergabe der CD-ROM

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