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Zu Saumahd- und Käsbrunnen und den Wagnersgruben

Wanderung im Osterholz, dem östlichen Stadtgebiet von Heidenheim
Wegelänge: 7 km auf meist geschotterten Wegen. Einkehrmöglichkeit im Homöopathenhäuschen: täglich außer dienstags und donnerstags.

Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz an der „Nattheimer Steige“ am großen Bühl, zu erreichen von der Stadtmitte aus Richtung Oststadt zur Seestraße, die in die Nattheimer Steige einmündet. Zwei große Findlinge markieren die Einfahrt zum Parkplatz, auf dem ein Birnbaum steht mit einem Wanderzeichen (liegendes Y).

Blick auf Schloß HellensteinImmer dem Wanderzeichen folgend geht es bergauf bis zu einem kleinen Teersträßchen, das zum Hömöopathenhäuschen führt. An der Weggabelung nach 300 m geht es rechts ab (liegendes Y) auf einem Trampelpfad bis zum Waldrand mit herrlichem Ausblick zum Schloß Hellenstein. Dem Albvereinszeichen folgend geht es bis zu einem Schotterweg, der immer bergauf führt bis zu einer Kreuzung auf der Anhöhe des Waldteils Osterholz (Radioumsetzer). Rechtsabbiegend führt der Weg weiter, bis nach ca. 200 m links am Baum ein roter Pfeil zum Käsbrunnen zeigt. Auf dem weichen Trampelpfad wird der Käsbrunnen mit Ruhebank und Tisch erreicht.  50 m weiter dem Trampelpfad entlang geht es rechts einen Grasweg bergab bis zum Schotterweg, wieder links halten und weiter bis zu einer Weggabelung, in die links abgebogen werden muß. Nach 500 m sind die Wagnersgruben erreicht. 

Der Rückweg führt auf dem Wagnersgrubenweg immer geradeaus bis zur Wegkreuzung am Radioumsetzer. Sofort rechts geht ein mit einem roten Pfeil bezeichneter Trampelpfad den Berg hinunter zum Saumahdbrunnen mit seinen schönen Ruhebänken. Vom Saumahdbrunnen führt der Weg wieder zur Schotterstraße zurück (Saumahdweg); dem ungefähr 2 km entlang gehen, bis zu einer Weggabelung, dort links in den Buchschorrenweg einbiegen und diesem stets geradeaus folgen. Über die Talsenke (Viehtal) gelangt man wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Wagnersgruben

Erläuterungen durch Martin Schlierer, Oberforstmeister i. R.

"Der Name "Osterholz" kommt von "im Osten" gelegen. Dieser Waldteil heißt Brandplatte, hat aber nichts mit der Köhlerei zu tun; hier hat es einfach mal gebrannt. Auf dem ganzen Weg sehen wir das Werk der Stürme Lothar und Wiebke. Alle Holzarten wachsen nach und es wird dadurch ein sturmfester Wald erreicht.. Am besten gedeihen die Laubbäume, wenn sie einen Abstand von 10 - bis 12 Meter haben. Auf der Höhe des Berges stehen noch vereinzelte Buchen, Kiefern und Eichen. Diese haben keine Überlebenschance. Sie erhalten ihr "Gnadenbrot", denn die Stämme sind stark durch Sonnenbrand geschädigt, obwohl einige Laubbäume zum Schutz der Rinde Seitenäste getrieben haben .

TotholzDie vielen Holzstumpen, die hier überall noch herumstehen, sind als "Tothölzer" wichtig für Insekten, Käfer und Spechte. Auf dem Weg zum Käsbrunnen haben Förster Aufforstungsversuche mit Kirschbäumen und Ginster gemacht.

Die Herkunft des Namens "Käsbrunnen" ist nicht bekannt. Beim "Saumahdbrunnen" ist davon auszugehen, daß die Bauern auf ihrem Gehöft  Schweine gezüchtet und Wiesen hatten.
In den Wagnersgruben hat man bis ins 19.Jahrhunder nach Bohnerz gegraben. Mit ein bißchen Glück kann jeder unter den Wurzeln noch kleine Bohnen finden."

"Die Wagnersgruben sind eine von zahlreichen ehemaligen Bohnerzgruben, die für diesen Teil der Schwäbischen Alb charakteristisch sind. In diesen Gruben wurde schon in der Römerzeit nach eisenhaltigem Bohnerz gegraben. Es wurde durch Niederschmelzen mit Holzkohle im Rennverfahren verarbeitet.

Bis ins 19. Jahrhundert wurde Bohnerz aus den Wäldern von Auerheim bis Giengen im Schmelzofen in Heidenheim und in den Königsbronner Eisenwerken verhüttet. Heute lohnt sich diese Art der Eisengewinnung nicht mehr.

Die Wagnersgrube hat sich im Laufe der Zeit mit Wasser gefüllt und ist zu einem erhaltenswerten Biotop geworden in einer idyllischen Umgebung".

SaumahdbrunnenKäsbrunnen"Auf der Schwäbischen Alb versickern üblicherweise die Niederschläge im verkarsteten Kalkgestein durch Ritzen und Spalten in den Grundwassersee des "Tiefen Karsts".
Daher gibt es auf der Albhochfläche Quellen nur dort, wo eine tonartige, wasserundurchlässige Schicht vorhanden ist.
Unterhalb der Anhöhe des Buchschorrens liegt eine solche Tonschicht vor, weshalb es hier  an einigen Stellen Wasseraustritte gibt, wie am Saumahd- und Käsbrunnen.

In den vergangenen Jahrhunderten hatte sich hier ein kleines Hofgut angesiedelt, welches zur Gemarkung Nattheim gehörte, von welchem heute nichts mehr sichtbar ist.

1972 hat der Schwäbische Albverein die Quelle des Saumahdbrunnens (links) gefasst und nach der Zerstörung durch den Wiebke-Sturm 1990 die Brunnenkammer wieder saniert. Es ist eine Erinnerung an das alte Hofgut, ein Zeugnis für eine geologische Besonderheit und ein reizvoller Rastplatz für  Wanderer. Auch der Käsbrunnen (rechts) wurde in den letzten Jahren saniert".
   
Text und Fotos: Christa Miola, Mai 2006

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