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Eine nette Geschichte über Kindererlebnisse an diesem Aussichtsturm sind in dem Buch "Der goldene Morgen" von Karl Götz (1903 in Heidenheim geboren) in dem XVI. Kapitel - IM STORCHENNEST -nachzulesen. Dieses Buch ist leider nicht mehr im Buchhandel erhältlich.

Ihn gibt´s nicht mehr"Auf dem vordersten Eck des Schmittenbergs, wo der Wald aufhört und von wo aus es dann steil und felsig hinuntergeht an die Brenz, steht ein Aussichtsturm, ein hoher Betonbau, in dessen grobem Verputz unzählige kleine, flache und runde Kieselsteine eingebettet sind. Dieser Turm hat zwei Umgänge, einen breiten unteren, auf dem Steinbänke stehen, nach jeder Himmelsrichtung eine, und einen oberen schmalen. Dort steht man schon über den Gipfeln der Bäume. Man sieht das ganze Tal hinauf und hinunter, und genau unterhalb auf die Dächer und Höfe der Manufaktur. Innen im Turm geht eine enge, steinerne Wendeltreppe hinauf. Durch ein paar Schlitze in der dicken Turmmauer kommt etwas Helligkeit herein.
Uns war der obere Kranz nicht hoch genug. Der Turm geht von dort aus noch etwa fünf Meter höher hinauf. Dieser oberste massive Teil ist aber nur zur Verzierung da, damit der Turm nicht so abgehackt aussieht, und es geht da weder innen noch außen eine Treppe oder eine Leiter hinauf. Oben auf der gewölbten, vielleicht zwei Meter breiten Kuppe, steht eine große eiserne Pfanne mit kniehohem Rand auf vier eisernen Füßen. Vielleicht hatte der Baumeister seinerzeit gemeint, dort nisteten sich Störche ein.
Diese Pfanne, in der wir, ohne die Beine anziehen zu müssen, zu zweit bequem sitzen konnten, war eine Zeitlang unser Lieblingsplatz.
Man mußte an der Fahnenstange hinaufklettern, die mit drei eisernen Haken an der Mauer befestigt war. Ich kann mir nicht denken, daß an dieser Stange je eine Fahne wehte.
Die Nestpfanne sieht man nur von ziemlicher Entfernung. Von den Umgängen aus ist nichts von ihr zu sehen. Wenn wir auf den oberen Aussichtskranz hinunterschauen wollten, mußten wir uns weit über den Pfannenrand hinausbeugen. Vom unteren Kranz mit den Bänken sah man von droben überhaupt nichts.
Wir wußten, daß Störche ihre Nester aus Reisig bauen. Gesehen hatten wir noch nie einen Storch. So bauten wir zeitig im Frühjahr, kaum daß der Schnee weg war, ein kunstvolles Nest aus den schönsten dürren Buchen- und Birkenreisern in die Pfanne hinein. Danach schauten wir uns Tag für Tag und mehrmals am Tag fast die Augen nach unseren Störchen aus. Es kam aber keiner. Die Störche wollen Menschen zu ihren Füßen haben, denen sie etwas vorklappem und auf die sie in stolzer Überheblichkeit herabfallen lassen können, was von ihren Froschmahlzeiten am Ende übrig bleibt.
Es hätte dieses Nestbaus wegen zwischen dem Heiner und mir fast Händel gegeben. Ich war nämlich der Meinung, daß es ruhig das ganze Viertel, ja sogar die ganze Stadt wissen dürfe, wer das Nest in die Aussichtsturmpfanne hinaufgebaut habe, denn wenn dann die Störche da wären, kämen auch wir in die Zeitung, und dann würden wir berühmt. "Du Simpel", sagte er, "Du bist ja verrückt! Man darf doch gar nicht auf die Kachel hinauf. Dann werden wir womöglich noch gestraft, und dann gibts daheim und in der Schule, daß das Meerrohr abknallt. Wir könnten dann auch nie mehr hinauf. Bloß nicht in die Zeitung hinein! Das ist das Allerdümmste. Dann hat man überhaupt keine Ruhe mehr und nur noch Ärger."
Ich habe leider im Leben erfahren müssen, wie recht er hatte. Und daß er mir damals nicht nachgegeben hat, so daß ich das Maul habe halten müssen, war ein großes Glück, wie es meist ein Glück für mich war, wenn ich auf gescheitere Leute gehört und nachgegeben habe.
Zuerst einmal: Es kamen damals gar keine Störche. Das ärgerte uns schwer, denn es war gar nicht so leicht gewesen, das Reisig hinaufzubringen. Daß die Störche die kleinen Wickelkinder bringen, das glaubten wir damals schon lange nicht mehr. Jetzt bezweifelten wir, daß es überhaupt Störche gebe. Und erst als wir uns in einem Buch aus der Arbeiterbibliothek der Manufaktur, der wichtigsten Bibliothek von allen, in die ich gekommen bin, überzeugt hatten, daß es von diesen Langbeinern sogar mehrerlei gebe, gingen wir daran, aus Stecken, Draht, Holzwolle und roten, weißen und schwarzen Lumpen ein Paar des weißen Storches, auch Klapperstorch oder Adebar genannt, zu fabrizieren. Zwischen Männchen und Weibchen machten wir keinen Unterschied. Wir hätten ihn auch nicht gewußt. Schön wurde sowieso keines von beiden; aber aus so großer Entfernung sahen sie schon wie Störche aus. Wir packten sie sorgfältig in zwei große Frauenröcke aus der unteren Kommodschublade auf der Bühne, schlichen auf unseren geheimsten Schleichwegen durch den Wald, lauerten wie die Wilderer, ob die Luft um den Aussichtsturm herum sauber war, rannten die Treppe hinauf, dann kletterte der Heiner voraus, ich band die Bündel an den Fahnendraht, zog, und schon waren sie droben. Wir stellten die Störche ins Nest, machten sie mit Draht vom Pfannenrand aus fest, daß sie nicht umfallen konnten und sagten immer wieder: Mensch, das ist gut, die werden gucken! Das gibt eine Gaude."
Und im Übermut warfen wir die beiden weiten Röcke einfach hinaus in die Luft, so daß sie dem Schwung nach auf die untere Terrasse hätten fallen müssen. In einen mußte aber der Wind gefahren sein, er wurde aufgeblasen wie ein Fallschirm. Es nahm ihn dann ein ganzes Stück weit mit hinaus, und dann verfing er sich im obersten Gipfel einer Buche beim Turm. Da soweit keiner von uns hinauf gekommen wäre, ließen wir ihn hängen, denn wir mußten jetzt machen, daß wir fortkamen, nicht daß uns noch jemand erwischte.
Wir wissen nicht, was aus dem Rock geworden ist. Er hing lange im Buchengipfel und wehte im Wind. Dann war er auf einmal nicht mehr da. Vielleicht hat ihn ein starker Sturm heruntergeworfen, vielleicht hat ihn jemand mitgenommen, vielleicht hat ihn auch die Polizei geholt, denn ein guter, fester Frauenrock im Gipfel eines Baumes, da stimmte irgend etwas nicht.
Unsere Störche haben wir acht Tage später selber wieder heruntergetan, nachdem sich die Aufregung in der Stadt gelegt hatte. Wäre es bei ihrem Einzug ins Nest nicht Freitagabend gewesen, wäre die Zeitung sicher voll gestanden von dem für die ganze Stadt so freudigen Ereignis. Denn aus der Ferne sahen sie - wie gesagt - wie Störche aus. Und von unserem Nest war man, wenn man nicht gerade droben stand, überall weit weg. Einige Leute schworen auch Stein und Bein, daß deutlich zu sehen gewesen sei, wie die Störche sich bewegt und gedreht hätten. Es war ja auch immer windig auf dem Schmittenberg. Eine Frau behauptete sogar, sie habe sie fliegen sehen.
Entweder traute sich niemand in die Pfanne hinauf oder waren bei den für den Turm zuständigen vielerlei Stellen Kompetenzschwierigkeiten entstanden, wie sie immer entstehen, wenn ein paar Ämter in eine Sache hineinregieren dürfen. Wir mußten, wie gesagt, die Störche mitsamt dem Nest selber wieder heruntertun, weil wir nämlich unsere Pfanne wieder für uns brauchten, gerade jetzt im Frühjahr, wo mehr Leute auf den Turm kamen als sonst.
Wenn wir jemand auf dem gewundenen Weg heraufkommen sahen, meist waren es Pärchen, denn die normalen Leute hatten keine Zeit, die Woche über am hellen Tag spazieren zu gehen, die hatten doch ihre Arbeit, dann duckten wir uns, daß man uns nicht sehen konnte, und dann warteten wir. Man hörte ganz genau, wie weit sie noch vom Turm weg waren, je nachdem der Kies knirschte; wo sie auf den Steintreppen waren, je nachdem es hallte; ob sie frech oder fad waren, je nachdem sie lachten oder taten. Meist setzten sie sich zuerst auf ein Bänkchen auf dem unteren Umgang. Wir hörten genau, auf welches, wenn es bei starkem Wind auch manchmal täuschte. Aber wir hatten das hundertmal ausprobiert. Wir hatten das immer so gemacht: Der eine horchte droben, der andere saß auf einer der Bänke, sprach oder lachte, flüsterte oder hustete. Wir schmatzten auch, das war sehr wichtig, denn oft hörte man außer diesem Schmatzen überhaupt nichts. Man hätte meinen können, da drunten seien Fische, die immer wieder aus dem Wasser schnalzten.
Bei dem oberen Kranz war es natürlich anders. Von dorther verstanden wir jedes Wort. Es war bloß dumm, daß es meistens gar keine rechten Worte waren, oft nur: mm, pst! hin? mhm! Vor allem war es immer wieder das Geschmatze, von dem wir natürlich genau wußten, wo es herkam. Die, bei denen man am wenigsten hörte, waren schon beim Heraufkommen am ärgsten aneinander hingeschlüpft. Sie brauchten in der Regel die Treppe herauf auch am längsten. Die anderen, bei denen es nur ganz kurz und trocken knallte, führten sich meist nur an der Hand; oft hatten sie auch nur die kleinen Finger beieinander eingehakt. Da kannten wir uns ziemlich aus.
Wenn man schon richtige Worte hörte, war es meistens: Ach, oh und au! Oder: Laß! und nicht! und komm! und du und so was Ähnliches. Manchmal verstand man auch ein bißchen mehr. Einmal hörten wir deutlich, wie eine sagte: "Ich krieg keine Luft mehr." Das verstanden wir nicht, denn es windete ganz schön. Aber vielleicht war sie zu schnell den Berg heraufgekommen, Bergsteigen muß man können. Vielleicht hatte sie auch Asthma. Wir hatten in unserem Storchennest auf alle Fälle Luft genug.
Bisweilen stritten sie auch. Das war am interessantesten. Wir mischten uns selbstverständlich nie ein. Wir mußten das Maul halten. Wir konnten nicht einmal ganz leise miteinander reden. Aber es läßt sich ja alles, von der Überraschung bis zur größten Verwunderung, vom Mitleid bis zur Wut mit ein paar Hand- und Kopfbewegungen ausdrücken. Auch da hatten wir viel Übung. Am schwersten war, das Lachen zu verheben, und das mußte man oft.
Einmal hat der Heiner die Nerven oder mindestens die Ruhe verloren. Der Kerl hatte uns schon nicht gefallen, wie sie den Berg heraufgekommen waren. Schon wie er die Hände bis an die Ellbogen in den Hosentaschen hatte, wie er immer wieder die Schultern hinaufzog, wie er seine schmierigen Haare immer wieder nach hinten warf. Sie war auch nicht weit her. Aber als sie auf einmal voller Angst aufschrie, fuhr der Freund in der Pfanne auf und rief hinunter: "Laß sie ja, sonst kommt der Teufel." Dann machten wir beide unseren Kriegsruf. Wir heulten in drei-, viererlei Tönen schrill in die hohlen, zusammengelegten Hände hinein, daß es tat, als wäre das ein ganzes Kriegsheer.
Wir hörten, wie er die Treppe hinunterrannte, sie schreiend hinter ihm her. So haben wir dann nie mehr zwei den Berg hinunterrennen sehen. Keines hat sich auch nur noch einmal umgedreht.
Wir hatten die Hosentaschen immer voll mit kleinen Kieselsteinen, den gleichen, wie sie in dem Verputz waren. Wenn es uns zu lange dauerte, bis die Pärchen auf den oberen Kranz kamen, warfen wir zwei, drei Steinchen hinunter. Wir wußten genau, in welcher Richtung, in welchem Bogen und mit welchem Schwung wir werfen mußten. Man hörte gut, ob es traf oder ob der Stein auf den Zementboden auffiel. Eigentlich war das egal, denn es hieß von drunten herauf so oder so: Was war denn das? Oder hano! Manchmal grillte ein Mädchen auch hell hinaus. Oft bekamen wir zu hören: "Da schmeißt jemand Steine herunter, jedenfalls ein paar Lausbuben. Komm, wir gehen hinauf." Die Mädchen wollten aber meistens nicht. Allein bleiben wollten sie auch nicht, und so kam oft gar niemand. Wenn aber zwei vollends hinaufstiegen, mucksten wir uns nicht. Da wurde es oft lustig, denn da fanden sie ja niemand. "Merkwürdig", sagte einmal einer. "Da muß jemand aus dem Wald heraufgeworfen haben." Ein anderer wußte es besser. "Das sind diese Kieselsteine im Verputz. Wenn das Klima danach ist, springen sie heraus. Ich weiß das, ich bin da Fachmann." Seine Begleiterin traute aber seinen Fachkenntnissen offenbar nicht. Ihr sei es unheimlich, denn sie habe eben schon wieder einen Stein fallen hören. Sie wolle lieber gehen. Als wir hörten, daß sie gerade am Ausgang zum unteren Kranz waren, ließen wirs bloß so hinunterpratzeln. Ja ja, hörten wir ihn von drunten herauf sagen, so gehe es, wenn der Verputz alt werde. Da sprängen die Dinger dutzendweis ab. Das müsse man dem Stadtbaumeister beibringen.
Zwei ältere feine Herren verwunderten sich sehr. Ihnen war auf dem oberen Kranz ein ziemlich großer eckiger schwarzer Stein schäppernd vor die Füße gefallen, wie wir sie nur selten nahmen. Aber sie hatten ja beide Hüte auf. "Seltsam, höchst seltsam", sagte der eine. Sie müssen den glänzenden Stein betrachtet haben, dann machte er weiter: "Höchst seltsam. Solche Steine gibt es im ganzen Jura nicht." (Wir hatten ihn auch von dem großen Schlackenhaufen am Gaskessel). "Es gibt nur eine Erklärung: Ein kleiner Meteor. Es ist sowieso Meteorzeit. So ein Glück!" Ich drückte das Sacktuch fest an den Mund, sonst hätte ich das Lachen nicht mehr verhalten können. Ach, es gab schon schöne Sachen auf der Welt! Wir hätten bloß mehr Zeit haben sollen.
Einmal geschah etwas Besonderes. Wir hatten, da die Mutter diese Blumen besonders gern mochte, in einer feuchten Wiese an der Brenz zwei große Sträuße Vergißmeinnicht geholt. Die hatten wir mit hinaufgenommen. Schon eine ganze Zeitlang schauten wir einem netten Paar zu, das langsam den Weg heraufkam, nebeneinander, nicht eingehängt, kein Getue und nichts. Er hatte einen blauen Schlosseranzug an und sie ein leichtes flatterndes Röckchen und eine weiße Bluse. Sie blieben öfter stehen, sahen sich an, redeten miteinander und lachten. Auf dem ersten Kranz setzten sie sich nicht auf eine der kalten Steinbänke. Sie lehnten über das Geländer und schauten das Tal hinunter. Das hörte man an den Stimmen. Sie sprachen deutlich und nicht, als ob sie gestohlen hätten. Und da war zu hören, daß er für ein paar Monate auf Papiermaschinenmontage nach Rußland mußte. Ich hörte, wie sie sagte: "Vergißst mich halt nicht bei deinen Russen."
Ich weiß nicht, wie das kam und was in mich hineingefahren ist. Ich riß das Gras, mit dem mein Strauß zusammengebunden war, auf und warf mit starkem Schwung, denn die Vergißmeinnichtchen waren ja sehr leicht, immer wieder ein paar hinaus in die Luft. Hoffentlich fielen sie richtig. Mit so leichten Sachen hatten wir keine Übung. Aber bevor ich viel überlegen konnte, rief das Mädchen: "Schau, da fallen Vergißmeinnicht vom Himmel." - "Wahrhaftig", sagte er, vom Himmel werden sie nicht kommen. Aber vom oberen Stock. Komm!"
Und da rannten sie hintereinander her die Treppe hinauf. Sie gingen um den Turm herum und waren sprachlos. "Was sagst jetzt?" fragte sie. Da fiel ihr ein ganzes Büschel Vergißmeinnicht direkt ins Haar. Eines fing sie mit der Hand auf.
"Was ich jetzt sag? Dann muß halt alles von noch weiter droben kommen." - "Also doch vom Himmel!" "Nicht unbedingt."
Da hörten wir, wie die Drähte an der Fahnenstange zusammenschlugen, wie die Stange knarzte und schon sah man einen Kopf über den oberen Turmrand heraufkommen. Schon stand der ganze Mann da, hielt sich mit der einen Hand an der von dort aus frei in den Himmel ragenden Stange und mit der anderen am Pfannenrand fest und lachte hell hinaus. Dann sagte er, und etwas noch Schöneres hätte er nicht sagen können: "Herrgott, ihr seid doch zwei freche Hunde!" Und nach drunten, nach dem oberen Kranz: "Gisela, komm, die zwei Störche da mußt du sehen in ihrem Nest. Wart, ich leg mich hin und zieh dich helfen herauf!"
Und dieses Mädchen kletterte tatsächlich, ohne sich einen Augenblick zu besinnen, an der Fahnenstange herauf, lachte, ließ sich vollends hinaufziehen, und jetzt standen sie beide am Pfannenrand und schauten zu uns herein. Dann sagte er: "Rutschet aneinander hin. Wir möchten auch noch hinein." Und da stiegen beide herein und setzten sich zu uns auf den Pfannenboden. Da bekamen wir nun aber auch schier keine Luft mehr. Das war einer unserer schönsten Tage. Und dieses Mädchen war das schneidigste Mädchen, das uns je begegnet war und die erste und einzige in unserer Pfanne auf dem Aussichtsturm. Wenn die den Monteur nicht schon gehabt hätte, die hätte jeder von uns sofort genommen.
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Bild aus: "Heidenheim, Bilder aus einer verlorenen Zeit" herausgegeben von Roland Riegger, 1975
Klaus-Peter Höppner

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