Totenberg-Kapelle
Die Totenberg-Kapelle, in herausgehobener
Lage auf einem Umlaufberg der Brenz erbaut, steht auf dem Platz, der bereits
das erste christliche Gotteshaus Heidenheims, die Pfarrkirche St. Peter, trug.
Nach dem 6. Jahrhundert dürfte diese Urkirche in Holzbauweise für
die westlich und südwestlich des Totenbergs siedelnden Alamannen und Franken
errichtet worden sein. Teile eines frühromanischen Rundbogenportals an
der Südwand der Kapelle mögen als Indiz dafür gelten, dass der
Holzbau im 8. und 9. Jahrhundert einer Steinkonstruktion weichen musste. Ein
gesichertes Gründungsdatum ließ sich jedoch bis heute nicht ermitteln.
Zahlreiche Reparatur- und Umbauarbeiten sind seit 1577 überliefert, so
etwa aus den Jahren 1727/28, 1847, 1933 und 1969. Bei der Renovierung von 1933
kamen das romanische Portal an der Südseite, eine gotische Fensternische
im Chor sowie ein hier vermauerter römischer Weihestein für Jupiter
zum Vorschein.
1216 wird der Inhaber der Pfarrei St. Peter, 1323 die Pfarrkirche selbst erstmals
urkundlich erwähnt. Der Niedergang des Dorfes Heidenheim um die Mitte des
15. Jahrhunderts bedeutete auch das Ende des Pfarrkirchen-Status von St. Peter,
der an die St. Nikolaus- bzw. Michaelskirche überging.
Der die Kirche umgebende Totenberg-Friedhof ist die älteste Begräbnisstätte
Heidenheims: Von der römischen Epoche (ca. 85 - 260 n. Chr.) bis zur Gegenwart
reicht die Geschichte dieser Grablege. Vier Totengedenktafeln aus dem 16. Jahrhundert
und ein Kindergrabstein von 1815 sind im Innenraum der Kapelle angebracht. Vielleicht
am interessantesten ist hierbei die Tafel an der Rückseite des Altars,
die durch die Erwähnung eines Jagdunfalls 1562 zugleich an die Bedeutung
des Heidenheimer Forsts in damaliger Zeit erinnert. 36 Bronzetafeln nennen die
Namen der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege. Seit 1986 findet hier
die alljährliche Gedenkfeier zum Volkstrauertag statt.
Text :
Helmut Weimert: Historisches Heidenheim
Fotos: Christine Weimert
Veröffentlichungen des Stadtarchivs
Heidenheim an der Brenz, Bd.11, 2001
Der Totenberg
Der
Totenberg und seine Umgebung ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort und
wohl die älteste Siedlungsstätte, aus der das Dorf Heidenheim entstand.
Am Südhang des Totenbergs gab es schon im 5. Jahrhundert eine Alamannensiedlung
mit einem Begräbnisplatz.Um das Jahr 1000 bauten die Pfalzgrafen die Burg
Moropolis" auf der höchsten Stelle des Totenbergs. Moros = heidnisch,
polis = heim => Heidenheim. So entstand wahrscheinlich der Name Heidenheim
(historisch nicht belegt).
Es fehlt nicht an Spuren im Totenberggelände, die auf eine Befestigungsanlage hindeuten. Sie diente notfalls als Zuflucht und Verteidigungsanlage für die Bewohner des Dorfes Heidenheim. Eingeschlossen war ein Friedhof und eine kleine christliche Urkirche, die St. Peterskirche.
Die erste einfache Holzkirche wurde im 5./6. Jahrhundert erbaut und im 8. Jahrhundert durch einen Steinbau ersetzt.
Bild und Text: Ingeborg Buchstor