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O G G E N H A U S E N

Besiedlung

Aus der Steinzeit und den verschiedenen Metallepochen sind nur wenige Fundstücke bekannt und aus der Hallstattzeit (1. Jahrtausend v. Chr.) zwei Grabhügel.
In römischer Zeit (Ende des 1. bis Mitte des 3. Jhd n. Chr.) verläuft süd-westlich an Oggenhausen vorbei die heute noch teilweise erkennbare Straße von Heidenheim nach Faimingen. Im Wald „Eierhäule“ sind jetzt noch  überwachsene Mauerreste zu finden, die von einem römischen Gutshof oder von Wallanlagen stammen könnten.

Zur Ortsgeschichte von Oggenhausen

Es wird angenommen, dass sich bei den staufischen Stiftsgütern des Klosters Lorch im Jahr 1102 Besitz in Oggenhausen befand. Bedeutendster Grundeigentümer im Ort war um die Mitte des 15. Jhd. das Niederadelsgeschlecht der Fetzer oder Vetzer. Zwei Brüder teilten sich die Herrschaft und damit auch den Ort Oggenhausen in das sog. „Obere Schloss“ und das „Untere Schloss“. Beide Herrschaftsteile gingen  im 17. Jhd. an Württemberg über.
Der heutige Gasthof „Zum König“ dürfte, evtl. auch in anderer baulicher Form, Bestandteil vom „Oberen Schloss“ gewesen sein. Württembergische Verwalter und Pächter bewirtschafteten die beiden Schlösser.  Im „Oberen Schloss“ wurde 1686/87 eine Brauerei eingerichtet, die das Privilegium auch für Fleinheim (bis 1850) und Nattheim (bis 1761) hatte.


Seit 1810 gehört Oggenhausen zum Oberamt Heidenheim. Die Bewohner waren sehr arm. Eine Wende zum Besseren stellte sich am 22. Mai 1829 ein, als der württembergische Staat beide Schlösser an die Gemeinde veräußerte. Nun konnten die Bewohner den zur Verfügung stehenden Grund und Boden günstig erwerben und erhielten auf diese Art erstmals die Möglichkeit, Landwirtschaft auf einer eigenen ökonomischen Basis zu betreiben. Das „Obere Schloss“ kaufte der Schultheiß Andreas Majer mit Brauerei und Wirtschaft.
Zum Andenken an den  König Wilhelm, der durch die Veräußerung der Schlossgüter die Oggenhauser aus jahrhundertelanger Enge und Armut entlastet hat, setzte Majer das Brustbild des Königs in sein Wirtshausschild.

Noch im selben Jahr (1829)  wurde Oggenhausen Bezirksgemeinde, 1834 Pfarrei.
1930 erhielt der Ort sein eigenes Wappen, das drei schwarze Schrägbalken in Silber zeigt.
Am 1.1.1971 wurde Oggenhausen nach Heidenheim eingemeindet, als erste Gemeinde in der Region Ostwürttemberg.

1732 wird an Stelle der Wendelinskapelle die Evangelische Kirche im barocken Stil erbaut.

Gasthof „Zum König“ Brauerei Brauerei
Gasthof „Zum König“
Brauerei
Wirtshausschild Evangelische Kirche Evangelische Kirche
Wirtshausschild
Evangelische Kirche

Literatur: Dr. Helmut Weimert: „Findbuch für das Teilortsarchiv Heidenheim-Oggenhausen Heidenheim an der Brenz 1990“

Text: Ursula Ehrhart, Oktober 2005; Fotos: Ingeborg Buchstor, November 2005

Rundwanderung

Webseite: Oskar Söhnle; 09.12.2005
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