Geboren am 29. Oktober 1896 in Heidenheim
Gestorben am 02. Juni 1958 in Erfurt (DDR)
Hermann
Mohn war mit ganzem Herzen Bürger seiner Stadt Heidenheim. Seine Verbundenheit
zur Stadt und seine Liebe zur Natur äußerten sich in vielen Gedichten
und Mundartgeschichten, in Prologen zu Vereinsversammlungen, Feierlichkeiten
und städt. Anlässen. Er schrieb Kurzgeschichten auf der Unterhaltungs-
und Kinderseite des Heidenheimer Tagblatt.
Als Heimatforscher hat er sich große Verdienste erworben. Mit seinen
altsteinzeitlichen Entdeckungen - 1930 die Heidenschmiede und 1931 die Vogelherdhöhle
- trug sich Hermann Mohn in die Fachliteratur der paläontologischen Forschung
ein.
Hermann Mohn beendete seine Schulzeit mit der Mittleren Reife. Sein bekanntester
Lehrer war damals Prof. Eugen Gauß. Er weckte in H. Mohn sein urgeschichtliches
Interesse.
Vom Sommer 1917 bis November 1918 erlebte H. Mohn die Schrecken des Ersten Weltkrieges.
Danach schloss sich H. Mohn der gemäßigten Richtung der Deutschen
Friedensgesellschaft an. Er war Mitglied der Amtsversammlung (später Kreistag),
im Homöopathischen Verein, der "Naturfreunde" und im Heimat-
und Altertumsverein.
Hermann Mohn, mittlerweile Reichsbahninspektor, musste im Mai 1934 innerhalb
von vier Tagen Heidenheim verlassen. Alle Fürsprachen gegen diese "Versetzung"
nach Zeitz/Thüringen blieben erfolglos. Erst 1940 erfuhr Mohn bei einer
politischen Vernehmung in Erfurt von seiner Zwangsversetzung, denn sie war mit
der Auflage versehen, Heidenheim nie wieder zu betreten.
Hermann Mohn wurde immer wieder versetzt. Von Zeitz oder Erfurt in die Below-Russische
Hauptstadt Minsk, dann 1944 nach Brest-Litowsk, bis er dann aus gesundheitlichen
Gründen nach Erfurt zurückversetzt wurde.
Nach der Befreiung Deutschlands vom Faschismus wurde Hermann Mohn am 01.07.1945
beim Reichsbahnverkehrsamt Erfurt (DDR) zum 1. Verkehrskontrolleur und Vertreter
des Vorstandes ernannt. Damit wurde Hermann Mohn beruflich rehabilitiert.
Nach Heidenheim ist Hermann Mohn zu seinen Lebzeiten nicht mehr zurückgekehrt.
Er starb am 02. Juni 1958 in Erfurt (DDR). Seine Urne wurde später nach
Heidenheim überführt.
Am 15.02.1990 beschloss der Gemeinderat der Stadt Heidenheim, den Weg von "Im Flügel", an "seiner" Heidenschmiede vorbei, hinauf zum Schloss Hellenstein, hinunter an der Michaelskirche, vorbei zur Schlossstrasse, als "Hermann-Mohn-Weg" zu benennen. Mit dieser Ehrung wurde Hermann Mohn nach Heidenheim zurückgewonnen.
2 Gedichte von Hermann Mohn
Kastanazla Wenn dr Herbstwind
im Oktober |
Weil d'Sonn wieder scheint! Was singt denn
dr Fink heut so freudig und hell? Weil d'Sonn wieder scheint! |
Hanne Uhl
(Aus einem Text von Ulrich Huber)
Photos: Ingeborg Buchstor (Jan. 2003)