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Oolith


oo = griechisch = eiförmig, eirund
lith = lateinisch = Stein

Der Oolith wurde früher als Schnaitheimer Oolith und später als Brenztal-Oolith bezeichnet. Er ist ein aus Ooiden - kugelförmige Körper - zusammen gesetztes Gestein.
Hier in Schnaitheim bestehen die Ooide (Durchmesser 0,5 -1,7 mm) aus Calcit. Sie sind konzentrischschalig und entstehen normalerweise in kalkübersättigten Flachwasserzonen mit starkem Wellenschlag.

Die Fossilreste, um die sich der Calcit abgeschieden hat (Ooide), stammen von Seelilien, Seeigeln, Brachiopoden und Muscheln aus Randgebieten von Riffen oder Algen. Diese Ooide lagerten sich im warmen Jurameer des Malm zeta zu Oolith ab und verfestigten.
Da die Fossiltrümmer überwiegen und echte Ooide nur untergeordnet auftreten oder stellenweise ganz fehlen, wurde die traditionsreiche Bezeichnung „Oolith" fallengelassen. Die heutige Benennung lautet: Brenztal-Trümmerkalk.

Das gelblich-weiße bis gelblich-braune grobkristalline Gestein eignet sich in hervorragendem Maß als guter Werkstein für Steinmetze: lebhaft strukturierte Oberfläche; warme ansprechende Farbe; hohe Festigkeit; gute Wetterbeständig keit und das Gewinnen von großen Blöcken.

Die Steine wurden unter der Handelsbezeichnung „Heidenheimer Stein" hauptsächlich nach Ulm und Augsburg und als „Elfenbeinmarmor" bis Wien vertrieben. Teile des dortigen Rathauses bestehen aus diesem Stein.
Die Blütezeit des Abbaus auf der Gemarkung Schnaitheim war von 1830 bis 1860. Es wurden ständig 100 bis 200 Steinhauer und Steinbrecher beschäftigt.


Literatur:
Geologisches Wörterbuch, 7. Auflage
„Der Landkreis Heidenheim", Bd. I

Ursula Ehrhart, März 2006


Webseite: Oskar Söhnle; letzte Bearbeitung 19.03.2006

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