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Köhlerei

ist das Verfahren zur Herstellung von Holzkohle. Früher wurden große Mengen Holzkohle zur Verhüttung von Bohnerz gebraucht. Aber auch Schmiede und Haushalte hatten Bedarf (Bügeleisen). Heute wird Holzkohle vor allem zum Grillen benützt.

Die Köhlerei ist ein uraltes Gewerbe, das schon den Sumerern bekannt war. Holzkohle hat die doppelte Brennkraft (ca. 7000 - 8000 cal.) gegenüber unbehandeltem Holz.

Zunächst muss eine ebene runde Bodenplatte mit einem Durchmesser von 10 bis 12 m angelegt werden, die in der Mitte etwas erhöht ist damit Flüssigkeit abfließen kann.
Es werden 1 m lange Holzprügel oder Scheite -vorzugsweise aus Buchenholz- senkrecht um den Mittelpunkt in 2 Etagen aufgeschichtet. Danach muss das Holz luft- und feuerfest abgedichtet werden, zuerst mit Erde, dann mit Gras, Laub und Moos.

 

Ein Meiler umfasst 25 Raummeter Holz. Entzündet wird der Meiler von oben in der Mitte. Erst entweicht weißer Rauch, dieser geht in einen gelblichen Rauch mit stechendem Geruch über. Schließlich wird der Rauch wieder weiß und es erscheint eine blaue Kohlenoxydflamme. Dem Meiler entweichen gasförmige Stoffe wie Methylalkohol, Fettsäuren und Holzteer.

Ein Meiler „glost“ (schwelt) 4 - 6 Tage und reduziert sein Gewicht auf ein Viertel.
Selbstverständlich muss der Vorgang ständig, auch nachts, überwacht werden, um ein gutes Resultat zu erzielen.

Das Bild zeigt die Tochter der verstorbenen Köhlerin Wengert, einem weithin bekannten "Original" bei der Arbeit.

 

Text: Jutta Lutz, Fotos: Ingeborg Buchstor, April 2005


Webseite: Oskar Söhnle; letzte Bearbeitung 11.11.2005

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