...oder wie kam es dazu , dass ich
mich für meine - kriegsbedingt - so weit verstreuten Verwandten und
Ahnen plötzlich mehr interessierte ?
Es war Ende Januar 1967 , ich war noch
Student in Stuttgart , als ich eines morgens auf meinem Platz eine auf
meinen Namen lautende Todesanzeige vorfand .
In Hamburg war ein Alfred Mahlau gestorben
, von dem ich bisher keine Kenntnis hatte . Nachdem auch eine Würdigung
u.a. der Wochenzeitung "Die Zeit" dabei lag und hier von einem großen
Künstler und Professor die Rede war , weckte dies mein besonderes
Interesse .
Ein Träger gleichen Namens , von
dem ich bisher keine Ahnung hatte , war gestorben .
Todesanzeige und Zeitungsausschnitt
zeigte ich meiner Mutter . Auch sie hatte keine Ahnung von der Existenz
eines Künstlers im fernen Hamburg . Natürlich hatte sie die Adressen
der direkten Verwandten , die es allesamt bei der Vertreibung nach dem
Krieg nach Norddeutschland verschlagen hatte . Ein Alfred Mahlau aber war
nicht dabei .
Und mehr als ein Familienstammbuch
als Dokument konnte meine Mutter bei unserer Vertreibung aus Westpreußen
( im Mai 1946 ) nicht retten . Zurück geblieben sind viele und vieles , auch
viele Erinnerungen an Haus und Hof , an die typisch preußische Landschaft mit
ihren vielen Seen , den dunklen Wäldern , den durch Baumalleen gesäumten
Strassen , den saftigen Wiesen mit schwarz - weiß gefleckten Rindern , ihren
Störchen und ... und ... und ..

All dieses reizte mich . Ich
wollte mehr wissen . Mehr wissen vor allem über die Provinz
Westpreußen . Hier waren meine Ahnen zu hause , hier - in der alten Hansestadt Elbing
- bin ich selbst noch geboren .
Zuerst aber musste ich meinem Studium
die ganze Aufmerksamkeit widmen . Aber dann .
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