Fast wie geplant wurde der Weg von der Ackerwand, vorbei
am Haus der Frau von Stein, über die Naturbrücke
und den "Stern" zum Goethe - Gartenhaus zurückgelegt.
Beim Gang zum Shakespeare - Denkmal und Borkenhäuschen
überraschte uns ein zunehmender Regen. Unter der nach Goethes
Idee angelegten Parkruine fanden wir notdürftig
Unterschlupf. Bei schweren Regenböen erreichten wir schließlich
- leider mehr oder minder naß - das "Römische Haus",
und entschlossen uns, ohne Besuch der geschichtsträchtigen
"Sternbrücke", eiligst zum Hotel zurück zu
fahren und dort zu Abend zu essen. Neun von uns Wissensdurstigen brachen
danach aber noch zu einem Gang zur Innenstadt auf und landeten schließlich
in der Schützengasse in der Eisdiele Venezia bei
heiteren Gesprächen.
Nach reichhaltigem Frühstücksbuffet am Donnerstag
gelangten wir nach kurzer Busfahrt zur Hauptpost, und von dort
zu Fuß über den Theaterplatz, am Wittumspalais
und Schillerhaus vorbei, zum Markt und dann über
die Frauentorstraße zum Goethe - Wohnhaus am Frauenplan.
Angemeldet um 10 Uhr für eine Führung, vermittelte uns
Frau Dr. Dann hervorragend die Kostbarkeiten des Hauses und das Leben
Goethes und seiner Christiane, auch lebendig gemacht durch Verlesen
von Briefen der beiden aneinander.
Das Essen nahmen die meisten von uns beim günstigen Chinesen
hinter dem Markt ein, während die anderen sich am Markttreiben
und dem dort Gebotenen erfreuten und sich vor allem die dort besonders
gelobten Thüringer Rostbratwürste munden ließen.
Nach einem Bummel durch die Schillerstraße und manche
Buchhandlung, aber auch den Verkaufsraum vorm "Haus der Geschichte",
trafen wir uns zum Besuch des Schillerhauses. Anstelle einer
Führung werden hier kostenlos Kasetten angeboten, für die
man etwa 1 1/2 Stunden einplanen sollte.
Anschließend fuhren wir vom Wielandplatz aus zur Haltestelle
"Café Hainfels" und wanderten nach Belvedere. Bei
Kaffe und Thüringer Kuchen hatten wir einen schönen
Blick auf die Stadt Weimar und Umgebung. Der Irrgarten machte
noch fröhlichere Stimmung, aber besonders auch der Sketch des
Ehepaares Höppner: "Schiller und Schaller". Wir saßen wie
im Theater auf Reihen von Bänken und sangen fröhlich das
"Heideröslein".
Die weiträumige Anlage des Schlosses wurde wegen einsetzenden
Regens leider nicht von uns allen besichtigt. Das Restaurant
Hainfels erreichten wir wieder zu Fuß und nahmen dort das
Abendbrot ein. Dabei bekam ich als Organisatorin einen wundervollen
Teller aus Weimar - Porzellan von der Gruppe überreicht und
war davon so überrascht, daß ich beim Aufbruch einen
breiten Blumenständer auf Rädern umwarf und
einen großen Tumult auslöste, der unvergessen bleiben wird.
Zum Tagesabschluß trafen wir uns wieder zum Eisgenuß und
Gespräch im Venezia.
Am Freitag schien wieder die Sonne und wir fuhren vor 9 Uhr
noch zum Goetheplatz, wanderten über den Herderplatz,
die Rittergasse und die Dingelstedtstraße zum
Wittumspalais. Der vorher gebuchte Video -Vortrag
über das Haus und das Leben in Weimar zu Großherzogs Zeiten
ließ viel Verständnis zum Betrachten der Räumlichkeiten
entstehen.
Im Garten des Sächsischen Hofs, hier wohnte Goethe nach
seiner Ankunft in Weimar vier Monate lang, nahmen wir das Mittagessen
ein, mit vorwiegend landesüblichen Speisen (wie zum Beispiel Thüringer
Klößen). Der Renaissancegiebel des Hauses stammt
aus dem 16.Jahrhundert. Anschließend fand die Besichtigung
der Herderkirche mit dem wunderbaren Lukas Cranach - Altar
statt. Das kurze Orgelkonzert in dieser Kirche gehörte wahrscheinlich
für manche mit zu den Höhepunkten der Reise.
Im Bus ging es nach Tiefurt und dort auf einem halbhohen Wanderweg
über der Ilm zum Schloß. Unterwegs waren
in einem Teehaus interessante Luftbilder zu sehen. Das Schloß
und den Inhalt der Küche desselben betrachteten wir nur
von außen.
Am Abend genossen wir im Alten Museum das Kabarett Sinn
- Flut mit dem aktuell politischen Programm "Kopflos", das
zum Nachdenken anregte, uns aber auch köstlich amüsierte.
Anschließend wanderten wir wieder zur Eisdiele.
Bei gutem Wetter nutzten wir am Samstag die Zeit vor der Heimreise noch
zur Besichtigung des Bauhauses und zum Stadtbummel mit Einkauf.