Philipp
Friedrich Hiller, geb. 1699 in Mühlhausen bei Vaihingen Enz (Württemberg),
trat seine letzte Pfarrstelle 1748 in Steinheim an. Hier verstarb er 1769.
Nach dem Verlust seiner Stimme wurde er verstärkt literarisch tätig.
Mit seinen Bibelauslegungen
und den beiden "Geistlichen Liederkästlein" 1762 und 1767 war er der
bedeutendste Dichter des schwäbischen Pietismus. Sein bekanntestes
Kirchenlied ist wohl Nr. 123 im Evangelischen Gesangbuch: Jesus Christus
herrscht als König ...
Von ihm ist im Buchhandel
zu erhalten: "Gott ist mein Lobgesang" - Untertitel: "Philipp Friedrich
Hiller (1699-1769), der Liederdichter des Württembergischen Pietismus"
(z.Zt. 24.-- DM).
Sofonias
Theuß (auch "China-Theuß" genannt) war ein Einsiedler, der auf
der Oberen Ziegelhütte seine Bienen züchtete, und seine Schätze
bewahrte.
Er
dürfte wohl einer der ersten Steinheimer gewesen sein, der über einen
Fotoapparat und eine Schreibmaschine verfügte. Auch schriftstellerisch
betätigte er sich.
Auf Sofonias Theuß geht
der Grundstock der Heimatstube zurück. Durch eine Schenkung vermachte er
der Gemeinde seine südasiatische Sammlung.
Sofonias Theuß hatte in China
am Boxeraufstand teilgenommen, und sich von seinem Sold sehr viel abgespart.
Davon kaufte er eine ganze Anzahl von Gegenständen aus der Zeit des damaligen
China.
Sofonias Theuß war nicht auf
den Mund gefallen. Er legte sich sogar mit der Flieger-HJ an, als die "seine"
Lindenbäume, die erste Bienenweide im Frühjahr, auf der Schäfhalde
-dem jetzigen Segelflugplatz- fällte. Folge: Er wurde in Ulm ins Gefängnis
gesteckt, kam ins Konzentrationslager, und wurde am 26.März 1945 im Strafgefängnis
in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Drei Jahre vor seinem Tod schrieb er
diesen Privatbrief.
Der Steinheimer
Arzt Dr. Dietrich war eine wichtige Persönlichkeit. Die Steinheimer
mußten so gut wie nie ins Krankenhaus. Dr. Dietrich hat alles "hingekriegt".
Er betätigte sich auch als Zahnarzt und Geburtshelfer -"Hebamm". Studiert
hatte er bei Professor Sauerbruch.
Er war es, der 1945 mit einer weißen
Fahne den Amerikanern entgegenging, und ihnen kampflos den Ort übergab.
Weiter zu erwähnen
ist der 1987 verstorbene Heimatdichter
Von ihm sind im Buchhandel zu erhalten:
"Ois oms ander" - Untertitel: "Allerlei
Schwäbisches" (z.Zt. 10,80 DM) und "Grad
so isch" - Untertitel: "Dem Schwabenland" (z.Zt. 10,80 DM). Die
Bände "Noh net hudla" und "Net luck lao" sind leider vergriffen.
Hier ein Gedicht über das vor den Sommerferien stattfindende Kinderfest in Steinheim:
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Schao am morgneds
ischt a Aufruahr, --- Schon am Morgen ist ein Aufruhr, Eah s noh losgeht
mit-m Feschda --- Ehe es dann losgeht mit dem Festen "Ischt mei Mädle
ao de Sauberscht? --- "Ist mein Mädchen auch die Sauberste?
|
![]() |
Auf-m Feschdplatz
aber doba --- Auf dem Festplatz aber droben Guck - sogar ao d
Herra Lehrer, --- Schau - sogar auch die Herren Lehrer, Bis nao schliaßlich
gega Aobed, --- Bis dann schließlich gegen Abend, |
Schwäbisch --- Hochdeutsch
(Klaus-Peter Höppner)
* narr -kaum zu übersetzen;
etwa: --- nun, so etwas
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