Äthiopien – ein Dreisprung: Steinzeit – Mittelalter – Moderne

„Willkommen zu Hause!“ – so begrüßen Äthiopier gerne den Reisenden. Sie sind stolz darauf, dass ihr Land als „Wiege der Menschheit“ bezeichnet wird, denn schließlich wurden hier 1974 die Skelettteile der berühmten „Lucy“ gefunden (sie nennen sie „Dinkenesh“), eines Vormenschen, der zur Gattung Homo einschließlich des heute lebenden Menschen (Homo sapiens) gehört.

Das alte Vorurteil von Afrika als einem geschichtslosen Kontinent wird gerade in diesem Land widerlegt: Die Legende sagt, dass aus der Verbindung der Königin von Saba mit König Salomo die lange Reihe der insgesamt 226 Herrscher bis Haile Selassie entsprang.

Unbestritten ist, dass Äthiopien mit Armenien und Georgien zu den ältesten christlich geprägten Staaten der Erde zählt, denn bereits Anfang des 4. Jahrhunderts verbreitete sich hier – noch vor Rom – das Christentum als Staatsreligion. Seine Kirchen sind einzigartig und seine Gebräuche für Europäer sehr ungewöhnlich.

Vom 17. Jahrhundert an wurde in Gondar eine bedeutende und heute noch sehenswerte Palastanlage errichtet.

Zudem zeichnet Äthiopien aus, dass es das einzige Land Afrikas ist, das nie kolonialisiert wurde.

Nach dem gewaltsamen Ende des Kaiserreichs 1974 und der überstandenen anschließenden Militärdiktatur kämpft das Land heute mit für den Kontinent typischen Problemen wie z.B. der stark wachsenden Bevölkerung, hoher Analphabetenrate, verbreiteter Armut und den vielen verschiedenen und sich z.T. bekämpfenden Ethnien. Seit Ende 2020 tobt nun bekanntlich im Norden der Krieg, wir werden einen Blick auf die Ursachen werfen.

Neben diesen geschichtlichen, religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Themen darf eines nicht zu kurz kommen: die grandiose Landschaft im nördlichen Hochland. All das wird in diesem Vortrag zur Sprache kommen und mit Bildern und einigen kurzen Videos gezeigt werden.