Hier einige Daten über das Steinheimer Becken:
Mittlerer Durchmesser des Beckens | 3400 m |
Durchmesser des Zentralhügels | 1000 m |
Beckenrand | 620 m über NN |
Beckenboden | 525 m über NN |
Zentralhügel | 575 m über NN |
Der Wentalfluß füllte
das Steinheimer Becken, durchbrach den bestehenden Beckenrand und mündete
in den damals noch vorhandenen Stubentalfluß. Zwischen dem Burgstall und
dem Birkel durchbrach der Fluß später den Kraterrand in einem engen
Durchlaß.
In Jahrmillionen wurde so
aus dem Krater ein See mit reichem Pflanzen- und Tierleben. Sedimente füllten
den Krater auf, und langsam entstand die heute liebliche und fruchtbare Landschaft.
Zu Steinheim gehören die Teilorte Söhnstetten, Sontheim im Stubental, Küpfendorf, Gnannenweiler, Irmannsweiler, Neuselhalden und Bibersohl. Die Einwohnerzahl der Gesamtgemeinde beträgt über 9000.
Die älteste Urkunde
über Steinheim stammt aus der Zeit von 800-839.Funde alemannischer Reihengräber
weisen eine Besiedlung des Ortes in der Zeit des frühen Mittelalters nach.
Karolingische Rodesiedlungen gingen außer in Steinheim auch im Teilort
Sontheim auf. Die Herren von Albeck gründeten 1190 auf dem Steinhirt ein
Augustiner-Chorherrenstift. Der Ort Steinheim wurde im Jahre 1209 an das Chorherren-Stift
verkauft und ging dann um das Jahr 1240 an die Grafschaft Helfenstein. 1302
erfolgte die Übertragung des Eigentums Steinheim an das Kloster Königsbronn.
Das Gesindehaus der Mönche blieb erhalten und wurde erneuert.
Darin wurde die Steinheimer
Heimatstube eingerichtet (Öffnungszeiten: Ostern bis Ende Oktober Sonntags
Der Sand aus den Steinheimer Sandgruben wurde als "Fegsand" zum Scheuern der hölzernen Böden und Tische, als Bausand und eine Zeit lang als "medizinischer Sand für Heilbäder" verkauft. Zum Transport wurde der Sand in Säcke (Stumpen) gefüllt. Daher auch heute noch der Name "Sandstumpen" ("Sa'dstompa") für die Steinheimer.
Steinheim war im letzten
Jahrhundert ein Weberdorf. 1844 standen in den Häusern 300 Webstühle.
Auf dem Tuchberg legten die Weber ihre Tücher zum Bleichen aus.
Inzwischen haben sich in
Steinheim zahlreiche mittelständische Betriebe angesiedelt. Das kulturelle
Angebot ist beachtlich.
Auf Sofonias Theuß
(auch "China-Theuß" genannt) geht der Grundstock der Heimatstube zurück.
Durch eine Schenkung vermachte er der Gemeinde seine südasiatische Sammlung.
Sofonias Theuß hatte in China am Boxeraufstand teilgenommen, und sich
von seinem Sold sehr viel abgespart. Davon kaufte er eine ganze Anzahl von Gegenständen
aus der Zeit des damaligen China. Sofonias Theuß war ein Einsiedler, der
auf der Oberen Ziegelhütte seine Bienen züchtete, und seine Schätze
bewahrte. Er dürfte wohl einer der ersten Steinheimer gewesen sein, der
über einen Fotoapparat und eine Schreibmaschine verfügte. Auch schriftstellerisch
betätigte er sich.
Sofonias Theuß war
nicht auf den Mund gefallen. Er legte sich sogar mit der Flieger-HJ an, als
die "seine" Lindenbäume, die erste Bienenweide im Frühjahr auf der
Schäfhalde -dem jetzigen Segelflugplatz- fällte. Folge: Er wurde in
Ulm ins Gefängnis gesteckt, kam ins Konzentrationslager, und wurde am 26.März
1945 im Strafgefängnis in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Der Steinheimer Arzt Dr.
Dietrich war eine wichtige Persönlichkeit. Die Steinheimer mußten
so gut wie nie ins Krankenhaus. Dr. Dietrich hat alles "hingekriegt". Er betätigte
sich auch als Zahnarzt und Geburtshelfer -"Hebamm". Studiert hatte er bei Professor
Sauerbruch.
Er war es, der 1945 mit
einer weißen Fahne den Amerikanern entgegenging, und ihnen kampflos den
Ort übergab.
Weiter zu erwähnen
ist der 1987 verstorbene Heimatdichter Rudolf Weit.
Von ihm sind im Buchhandel
zu erhalten:
"Ois oms ander" - Untertitel:
"Allerlei Schwäbisches" (z.Zt. 10,80 DM) und
"Grad so isch" - Untertitel:
"Dem Schwabenland" (z.Zt. 10,80 DM).
Die Bände "Noh net
hudla" und "Net luck lao" sind leider vergriffen.
Hier ein Gedicht über das vor den Sommerferien stattfindende Kinderfest in Steinheim:
Schwäbisch --- Hochdeutsch(Klaus-Peter Höppner)
s Kenderfescht --- Das Kinderfest* narr -kaum zu übersetzen; etwa: --- nun, so etwasSchao am morgneds ischt a Aufruahr, --- Schon am Morgen ist ein Aufruhr,
wann dr sag, em ganza Haus. --- wenn ich dir sag, im ganzen Haus.
D Muadder wäscht grad für da Vadder --- Die Mutter wäscht gerade für den Vater
schnell a Pärle Socka raus. --- schnell ein Pärchen Socken raus.
Schliaßlich muaß se älle richda: --- Schließlich muß sie alle richten:
d Kender ond da Vadder ao! --- die Kinder und den Vater auch!
Eah s noh losgeht mit-m Feschda --- Ehe es dann losgeht mit dem Festen
ka se kaum vor Müede staoh. --- kann sie vor Müdigkeit kaum noch stehen.Bloamakränzla, bonde Bänder - --- Blumenkränzchen, bunte Bänder-
narr - an älles hat se denkt, --- "klar" * - an alles hat sie gedacht,
ond se ischt fei volla Sorga, --- und sie ist fürwahr voller Sorgen,
wann d Musik durch d Straßa klengt. --- wenn die Musik durch die Straßen klingt.
"Ischt mei Mädle ao de Sauberscht? --- "Ist mein Mädchen auch die Sauberste?
Sitzt em Vadder sei Krawatt?" --- Sitzt die Krawatte des Vaters?"
Ond se ischt nao airscht fei zfrieda, --- Und sie ist erst dann zufrieden,
wann dui Gschicht en Ordnong gaht. --- wenn die Geschichte in Ordnung geht.Auf-m Feschdplatz aber doba --- Auf dem Festplatz aber droben
füahlt se zmaol sich wieder jong, --- fühlt sie sich auf einmal wieder jung,
denn dia viele froahe Kender --- denn die vielen frohen Kinder
brenget jeda ja en Schwong. --- bringen jede ja in Schwung.
Bei de Roiga, bei de Spieler --- Bei den Reigen, bei den Spielen
wär am liabschda se drbei, --- wäre am liebsten sie dabei,
ond auf oirmal hairt mr s senga - --- und auf einmal hört man sie singen -
middla onder d Kender nei. --- mitten unter die Kinder hinein.Guck - sogar ao d Herra Lehrer, --- Schau - sogar auch die Herren Lehrer,
dia send ja ganz anderscht heut. --- die sind ja ganz anders heute.
Mit ma Rösle dren em Knopfloch --- Mit einem Röslein drin im Knopfloch
send se grad wia ander Leut, --- sind sie gerade so wie andere Leute,
denket heut net an d Vokabla --- denken heute nicht an die Vokabeln
ond an d Quadratur vom Krois - --- und an die Quadratur vom Kreis -
noi - se stemmet keck a Krüagle - --- nein - sie stemmen keck ein Krüglein -
s Wetter macht oim schliaßlich hoiß! --- Das Wetter macht es einem schließlich heiß!Bis nao schliaßlich gega Aobed, --- Bis dann schließlich gegen Abend,
ah se gnuag hat voll d Musik, --- auch die Musik genug hat,
standet nohmaol älle zsamma, --- stehen noch einmal alle zusammen,
horchet zua em letzschda Stück ... --- horchen einem letzten Stück zu ...
Langsam ziagt ma na en Flecke, --- Langsam zieht man hinunter ins Dorf,
ebbes müad, doch volla Freud. --- Etwas müde, doch voller Freude.
Kaum staht heut dr Mond am Heammel, --- Kaum steht heute der Mond am Himmel,
schlaofet diaf de kloine Leut ... --- schlafen tief die kleinen Leute ...
Auch verschiedene schriftliche Informationen können erworben werden:
Gemeinde Steinheim - Informationen
über die Gemeinde und ihre Teilorte
Der Steinheimer Meteorkrater
- Sonderdruck aus: "Klassische Fundstellen der Paläontologie", Band 3
Das Steinheimer Becken -
eine Fundstätte von Weltgeltung; von Karl Dietrich Adam
Albuch Bote Januar 1980
- Das Steinheimer Becken - eine Fundstätte von Weltgeltung - Festrede von
Karl Dietrich Adam zur Eröffnung des Meteorkrater-Museums der Gemeinde
Steinheim a. A.1978
Meteorkrater Steinheimer
Becken - Ein Naturdenkmal aus tertiärer Zeit- Herausgegeben von der Gemeinde
Steinheim am Albuch
Meteorite und Meteorkrater
- Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde - Serie C - Nr. 6
Das Tertiär in Südwestdeutschland
- Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde - Serie C - Nr. 33
Miozäne Großsäugetiere
- Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde - Serie C - Nr. 39
Der geologische Wanderweg
im Steinheimer Becken - Von Paul Groschopf und Winfried Reiff
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