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Quellenwanderung in Königsbronn

Station 1: Brenztopf

Der Brenztopf ist eine Station des Karstquellen-Rundweges, der die verschiedenen Karstquellen (Brenz, Pfeffer, Ziegel- und Leerausbach) miteinander verbindet.

Der Brenztopf befindet sich auf 500,3 m NN.
Die Brenzquelle ist ein 4 m tiefer Quellsee mit klarem, blaugrünem Wasser. Die Abmessungen betragen in der größten Breite 19,5 m, in der größten Länge 41,5 m; die Oberfläche beträgt 590 qm.
Das Quellbecken beinhaltet 1100 cbm Wasser.
Die Quelle schüttet 400 l/Sek. und kann bis zu 1200 Liter pro Sekunde ansteigen.
Dieses ist abhängig vom Witterungsverlauf (sprich Schneeschmelze bzw. starken Regenfällen). Im Frühjahr 2007 betrug die Schüttung ca. 300 Liter pro Sekunde. (Randbemerkung: Die Brunnenmühle in Heidenheim bei Firma Voith hat eine wesentlich größere Schüttung als die Brenzquelle) Unabhängig von diesen extremen Wassermengen beträgt die Wassertemperatur das ganze Jahr über 7° C.

Der Brenzursprung ist einer der größten und schönsten Quelltöpfe der Schwäbischen Alb, vergleichbar mit dem Blau- oder Aachtopf.
Das Einzugsgebiet umfasst Teile des nördlichen Albuchs und reicht bis Irmannsweiler, Batholomä, Amalienhof und Zang.

Die Urbrenz entsprang einst weit im Nordwesten (nördlich von Schwäbisch Hall) und floß nach Süden an Aalen und Oberkochen vorbei, der Donau zu. Durch die tektonischen Bewegungen (Bewegungen der Erdkruste) erfuhr der Albkörper eine Schiefstellung mit einer Neigung nach Osten. Dadurch entstand die Europäische Wasserscheide (507 m NN) zwischen Königsbronn und Oberkochen, wobei der Abfluß der Brenz zum Schwarzen Meer bzw. der des Kocher zur Nordsee erfolgte.
Die Brenz  fließt mit ca. 0,13% Gefälle durch das Wiesental zum Itzelberger See und mündet später nach ca. 60 km in die Donau.

In der Zone des Tiefen Karstes steigt das Quellwasser aus mehreren Metern Tiefe empor. Der Zufluß erfolgt durch die unterirdischen Klüfte, Spalten und Hohlräume im Karstgebirge.

Seit  Jahrhunderten schon ist die Brenzqzelle mit einem Stauwehr von etwa 4 m Höhe versehen. Bereits 1529 wurde die Wasserkraft zum Betreiben der Wasserräder für das Eisenhammer-Werk  benutzt. Zum damaligen Zeitpunkt ein technisches Wunderwerk. Seit 1891 steht dort ein Turbinenhaus zur Erzeugung von elektrischem Strom. Nach langem Hin und Her wurde die Turbine (Kostenfrage bzw. Kostenübernahme) grundlegend saniert und im Oktober 2000 wieder in Betrieb genommen. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Der Wasserreichtum von Brenz und Pfeffer war mitbestimmend für die Gründung des Zisterzienserklosters im Jahre 1302 hier in Königsbronn.

Station 2: Pfefferquelle

Die Pfefferquelle ist eine typische Topfquelle des "Tiefen Karstes" mit Ursprung unter dem Talbodenniveau und liegt auf 505 m NN.
An der Grenze von Berghang und Taleinfüllung werden die Karstwässer aus der Tiefe nach oben gedrückt. Das Einzugsgebiet umfasst die Markungen Ochsenberg, Nietheim, Niesitz und Ebnat auf dem Härtsfeld.

Der unterirdische Pfeffer entwässert die abflußlose "Ebnater Karstwanne". Die mittlere Schüttung beträgt 110 Liter pro Sekunde. Messungen haben 13 Liter pro Sekunde bis maximal 700 Liter pro Sekunde ergeben.

Vor Jahrhunderten wurde die Pfefferquelle mit einem Stauwehr zur Nutzung der Wasserkraft versehen. Unmittelbar benachbart steht einer der ältesten Industriebetriebe Deutschlands, das Eisenhüttenwerk Königsbronn (SHW) das im Jahr 1365 durch die Mönche des Klosters Königsbronn gegründet wurde.

Der Pfeffer mündet nach ca. 450 m in die Brenz.

Station 3: Leerausquelle

Die Leerausquelle ist ein Hungerbrunnen, der nur ab und zu Wasser führt. Die Quelle liegt bei 515 m NN. Diese versiegt meistens nach der Schneeschmelze wieder. "Er geht leer aus" deshalb auch der Name.

Die Leerausquelle ist eine Überlaufquelle des Pfefferursprunges.

Station 4: Ziegelbachquelle

Der Ziegelbach bei der Ziegelhütte fließt zur Brenz und liegt 506 m NN. Sein Einzugsgebiet ist der Wollenberg. Eine unterirdische Verbindung mit dem 62 m tiefen Wollenloch in ca 3 km Entfernung wurde durch Färbversuche nachgewiesen.

In den "Seewiesen" zwischen Ziegelhütte und dem Seegartenhof befindet sich ein großer, nicht genutzter Trinkwasservorrat im Talgrund.
In einer Tiefe bis zu 45 m wurden durch Bohrungen Flußschotter der Urbrenz nachgewiesen, die das Karstgrundwasser speichern.


Beginn der Quellenwanderung: Station 1 (Brenztopf)
Parkmöglichkeiten: Parkplatz Ostalbhalle
Dauer der Wanderung: ca. 2 1/2 Stunden

Einkehrmöglichkeiten:

Gaststätte:
Goldener Hirsch Familie Hiermann
Herwartstr. 10, Königsbronn
Tel. 07328-6215
Ruhetag: Mittwoch
Öffnungszeiten: Montag - Freitag ab 17 Uhr, Samstag nach Vereinbarung, Sonntag ab 11 Uhr

Gaststätte:
Familie Ibraimi
Brenzquellstr. 26, Königsbronn
Tel. 07328-923612
Ruhetag: keinen
Öffnungszeiten : Montag - Sonntag jeweils ab 10 Uhr

Gaststätte:
Landgasthof Weisses Rössle
Familie Lindenmeyer
Zangerstraße 1, Königsbronn
Tel. 07328-6282
Ruhetag Montag
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag ab 10.30 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag ab 11 Uhr

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Willi Maier, Oktober 2007; Webseite Ursula Schmid, November 2007