Die größte Stadt der Insel, Santa Cruz de Tenerife (ca. 200
000 Einwohner), liegt am Meer vor den graugrünen
Südabhängen des Anaga-Gebirges. Sie teilt sich zusammen mit
Las Palmas de Gran Canaria die Hauptstadtfunktion in der Autonomen
Region
der Kanarischen Inseln und besitzt eine entsprechene Vielzahl von
representativen Verwaltungsgebäuden. Einige schattige Parks
und brunnengeschmückte Plazas unterbrechen die ansonsten
dichtbebauten Straßenzüge.
Am Meer entlang verläuft eine
breite Promenade, von der man auf die ausgedehnten Hafenanlagen
blickt. Im Stadtzentrum lädt eine Fußgängerzone mit vielen
Einzelhandelsgeschäften und Boutiquen zum Einkaufsbummel ein. Am
großen Hafenboulevard, dem Plaza de Espana beginnt der
interessante Stadtrundgangs, vorbei an den bedeutendsten Gebäuden,
Kirchen und Plazas. Weiter nach Westen der Straße entlang gelangt man
an den
Auditorio de Tenerife - den Musentempel.
Als in Las
Palmas de Gran Canaria das Auditorio Alfredo Kraus in Auftrag gegeben
wurde und sich abzeichnete, dass dieses Konzertgebäude ein
Markstein des Musenkultes der Insel werden würde, war klar,
dass Santa Cruz nach- und zumindest gleichziehen musste. Dies ist nun
geschehen.
Am Ufer des Meeres im Südwesten der Stadt erhebt sich
ein elfenbeinweißes Gebilde mit einer markanten Konstruktion, die
je nach Perspektive als Agavenblatt, als Flügel, als spitzer
Krummschnabel, als Flosse oder als Tragblatt einer Strelizienblüte
gesehen werden kann. Im Schutze dieser Struktur wölbt sich ein
Konzerthaus mit zwei sehr unterschiedlichen Hauptsälen. Das
Glanzstück ist wohl der große Saal, der über 1700
Menschen Platz bietet. Der zweite Saal ist für kammermusikalische
Aufführungen mit bis zu 428 Zuhörern gedacht. Daneben aber
gibt es eine Reihe weitere Räumlichkeiten, die für kleinere
Aufführungen, für Proben, für Konferenzen, für
Tonaufnahmen geeignet sind.
Architekt ist Santiago Calatrava Valls,
der für die Stadt bereits den Palacio de Congresos, einen
Katzensprung entfernt vor der großen Raffinerie, im Jahre 1991
entworfen hat. Der bei Valencia gebürtigte Calatrava, der seine
Karriere in der Schweiz begann, ist vor allem mit Entwürfen
für Brücken, Bahnhöfen und Flugterminals hervorgetreten.
Sein neuester Wurf ist Spielstätte des Kanarischen Musikfestivals
und bietet auch kleineren Formaten einen großen Rahmen.
Text: Reiseführer Teneriffa Dumont direkt, Foto: Christa Miola, Februar 2006
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