Keine Angst, so schlimm ist eine Wanderung durch den berühmten
Barranco del Infierno, die Höllenschlucht, nördöstlich von Adeje
auch wieder nicht.
Festes Schuhwerk, Proviant und ein wenig
Abenteuerlust braucht man allerdings schon. Die Tour ist ausgesprochen
beliebt und deshalb sind die Wege durch die Schlucht inzwischen
ausgebaut worden. Nun, bequem ist höchstens das erste Viertel der
Strecke.
Trotzdem sollte man sich diese Höllenschlucht nicht entgehen
lassen. Am schönsten ist es, am frühen Morgen aufzubrechen,
denn ab etwa 10 Uhr stürmen wahre Menschenmassen den Barranco.
Nahe des stein- und geröllreichen Eingangs öffnen sich hoch
oben in den Felswänden mehrere dunkle Höhlen. Die in ihnen
gefundenen Guanchen-Mumien weisen auf die frühe Besiedelung dieses
Teils der Insel hin. Je weiter man in die Schlucht eindringt und das
ist zu Beginn ein ziemliches Auf und Ab, desto wilder wird sie, desto
dichter schieben sich die immmer steiler werden Felswände
zusammen. An ihnen gedeiht eine überraschende Pflanzenvielfalt.
Die herrlich grüne Natur verdankt ihr Dasein dem zum Teil
kanalisierten Bächlein, das den Wanderer auf seinem manchmal
mühsamen, doch ungefährlichen Weg begleitet.
Ein Bergbach ist
auf Teneriffa eine Seltenheit, denn hier muß man das Wasser meist
aus tief liegenden Basaltblasen herauspumpen.
Gemessen an diesen Verhältnissen ist auch der Wasserfall ein
Naturwunder, der sich am Ende der Schlucht in drei Rinnsalen 80 m tief
in ein Basaltbecken ergießt.
Die Wanderung durch den Barranco del Infierno kann im Winter nach
starken Regenfällen durch den angeschwollenen Bach behindert
werden, man läuft sogar Gefahr, vom Wasser eingeschlossen zu
werden.
Die Wanderzeit für Hin- und Rückweg beträgt insgesamt 3-4 Stunden, je nach Kondition.
Foto: Christa Miola, Text: ADAC Reiseführer Teneriffa, Februar 2006
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