Der Pfahl, im Volksmund "Teufelsmauer", im Bayerischen Wald, ist ein weithin sichtbares Quarzriff und einer der auffälligsten geologischen Objekte Bayerns. Er erstreckt sich über 150 km von Nabburg in der Oberpfalz im Nordwesten bis nach Passau im Südosten, besteht fast ausschließlich aus Quarz und bildete sich in mehreren Phasen.
Der Bayerische Wald
ist während der variszischen Gebirgsbildung und vor etwa 250 Mill. Jahren
entstanden.
Durch das Aufschieben des afrikanischen auf den eurasischen Kontinent begannen
sich die Alpen aufzufalten, und die zuvor entstandene variszische Gebirgsmasse
des Bayerisches Waldes zerbrach in mehrere große Schollen, die infolge
starker seitlicher Einengung mehrfach verschoben, gekippt und gehoben wurden.
Durch die entstandenen Spalten, ein kompliziertes Fieder- und Scherspaltensystem,
drang heißes kieselsäurehaltiges Wasser aus dem Erdinnern. Noch
unterhalb der Erdoberfläche kristallisierte es zu Quarzgestein aus. Die
Freilegung des Quarzganges erfolgte im Laufe der Jahrmillionen durch Verwitterung
und Abtragung des angrenzenden Gesteins.
Ein Belegstück
aus einem Gesteinshaufen vor dem Pfahl bei der Ruine Weißenstein, Viechtach,
könnte aus der Entstehungszeit des Pfahles stammen: Dort wo heiße
kieselsäurehaltige Wässer in den Spalten aufstiegen, schmolz das
angrenzende Gestein (wahrscheinlich Granit und Gneis) infolge der Hitze auf,
das dann wieder mit Schlieren durchsetzt, erstarrte = "Verbundgestein".
Der Pfahlquarz besteht zu 95-98 % aus Kieselsäure (SiO2). Farbliche Varianten
bildeten sich durch Eisenverbindungen und Verunreinigungen während der
Entstehung.
Früher wurde der Quarz an vielen Stellen als Rohstoff für Schottermaterial
im Straßenbau abgebaut. Zur Glasherstellung eignete sich besonders reiner
Quarz bei Viechtach.
Seit 1992 ist jeglicher Abbau eingestellt. Heute ist der Pfahl ein Naturdenkmal.
Text und Bild: Ursula Ehrhart; August 2003
Webseite: O.S.; Dezember 2004